Interimslösung in der Stadthalle nähert sich dem Ende. Besonders erfreut werden die zahlreichen Mitglieder der Chöre und Orchester in Ratingen sein. Bild: Alexander Heinz
Interimslösung in der Stadthalle nähert sich dem Ende. Besonders erfreut werden die zahlreichen Mitglieder der Chöre und Orchester in Ratingen sein. Bild: Alexander Heinz

Ratingen | Die Sanierung des Stadttheaters am Europaring steht unter neuer Leitung. Nachdem sich die Arbeiten durch unvorhergesehene Probleme und ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren erheblich verzögert hatten, hat nun die Stabsstelle für Sonderaufgaben Hochbau die Verantwortung übernommen. Ziel ist es, das traditionsreiche Haus rechtzeitig zur Theatersaison 2026/27 wieder zu eröffnen.


Verzögerungen durch unerwartete Bauschäden

Was ursprünglich als Renovierung gedacht war, entwickelte sich im Laufe der Arbeiten zur Kernsanierung. Während der Bauphase traten Schäden auf, die eine Neubewertung durch Bauordnung, Brandschutzexperten und Feuerwehr notwendig machten. Das hatte zusätzliche Genehmigungen, Mehrleistungen und damit auch längere Bauzeiten zur Folge. „Gerade bei einer Sanierung greifen die Gewerke nicht so nahtlos ineinander wie beim Neubau. Schon kleine Abweichungen können sich schnell potenzieren“, erklärte die Verwaltung im Bau- und Vergabeausschuss.

Unterschiedliche Baufortschritte

Beim Sachstandsbericht am 28. August zeichnete die Verwaltung ein differenziertes Bild: Während die Fensteranlagen bereits zu rund 80 Prozent fertiggestellt sind und auch die technische Gebäudeausrüstung weit vorangeschritten ist, hinken andere Bereiche deutlich hinterher. So ist das Dach erst zu etwa 30 Prozent fertig, und auch der Innenausbau kommt nur schleppend voran. Für Außenstehende sind viele Fortschritte kaum sichtbar, da sie im Verborgenen stattfinden.

Neue Struktur und engere Steuerung

Die Stabsstelle Sonderaufgaben Hochbau hat inzwischen eine umfassende Bestandsaufnahme vorgenommen, alle Beteiligten an einen Tisch gebracht und eine Prioritätenliste erarbeitet. Parallel zum Abarbeiten von Altlasten werden konkrete Maßnahmen neu terminiert. „Wir haben die Abläufe gestrafft und die Aktivitäten auf der Baustelle haben bereits sichtbar zugenommen“, hieß es vonseiten der neuen Leitung.

Blick nach vorn

Noch ist eine belastbare Prognose zur endgültigen Bauzeit in Arbeit. Klar ist jedoch: Die Verwaltung will alles daransetzen, dass die Bühne zum Start der Theatersaison 2026/27 wieder für das Publikum geöffnet werden kann. Der Bau- und Vergabeausschuss soll künftig regelmäßig über den Fortschritt informiert werden.

Für Kulturinteressierte in Ratingen bleibt die Hoffnung, dass das Stadttheater bald wieder zum gewohnten Treffpunkt für Schauspiel, Konzerte und Veranstaltungen wird – diesmal auf einer technisch und baulich modernisierten Basis.