Düsseldorf (dpa/lnw) – Nach rund drei Monaten Auszeit in der Öffentlichkeit nimmt die an Krebs erkrankte nordrhein-westfälische Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) ab sofort wieder Außentermine wahr. Da ihre Behandlung erste Erfolge zeige, könne sie nun damit beginnen, sagte die 48-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf.
Scharrenbach hatte ihre Erkrankung im Juni öffentlich gemacht und erzählt, dass sie eigentlich mit Husten beim Arzt gewesen sei und am Ende eine Krebsdiagnose erhalten habe. «Öffentliche Termine wieder wahrzunehmen, ist für mich Ausdruck von Dankbarkeit – Dankbarkeit gegenüber allen Menschen in Nordrhein-Westfalen, die mich in den vergangenen Monaten durch ihre Anteilnahme, ihre Unterstützung und ihre guten Wünsche gestärkt haben und dies weiterhin tun», sagte sie der dpa.
Solidaritätsadresse vom CDU-Parteitag
Die Teilnahme am CDU-Landesparteitag am vergangenen Wochenende hatte die studierte Betriebswirtin noch absagen müssen, war aber in Abwesenheit als eine von sechs stellvertretenden Landesvorsitzenden wiedergewählt worden. Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hatte unter dem Applaus der rund 600 Delegierten den Fleiß und das außerordentliche Engagement seiner Ministerin gelobt, die dafür bekannt ist, kaum Urlaub zu machen und ihrer Heimatstadt Unna besonders verbunden zu sein.
Wüst: «Ina ist eine Kämpferin»
«Jeder, der Ina kennt, weiß, sie ist eine gute Kämpferin», hatte der Regierungschef seiner Kabinettskollegin über den Livestream zugerufen. «Wir stehen fest an Deiner Seite!»
Planmäßig müssten nun weitere Behandlungsschritte folgen, die ihr weiterhin Schonung abverlangten, berichtete Scharrenbach. Deshalb könne sie zunächst nur in reduziertem Umfang Termine wahrnehmen.
Erste Stationen: Landeskabinett und Skaterpark
Den Anfang macht sie an diesem Dienstagnachmittag mit einer Sitzung des Landeskabinetts in Düsseldorf und anschließend mit einem Grußwort in einem Skaterpark in Sankt Augustin. Am Mittwoch will sie in Berlin bei einer Sonderkonferenz der Bauminister schon wieder als Sprecherin der unionsregierten Länder teilnehmen.
Ihr Ministerium leite sie trotz der Einschränkungen bei Außenterminen «wie bisher in vollem Umfang weiter», betonte die ehrgeizige Politikerin, die auch Abgeordnete im Düsseldorfer Landtag ist. Im Rahmen einer intensiven Therapie kehre sie Schritt für Schritt zurück – mit Bedacht und in bewusst begrenztem Rahmen.
Scharrenbach: «Ich möchte anderen Menschen Mut machen»
«Mir ist wichtig, das offen zu sagen, denn ich weiß, wie sehr eine solche Diagnose das Leben verändert und wie herausfordernd eine Behandlung sein kann», betonte die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung. «Mit meiner Rückkehr möchte ich deshalb auch ein Zeichen setzen: Es lohnt sich, diesen Weg zu gehen. Ich möchte damit anderen Menschen Mut machen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden.»