Düsseldorf (dpa/lnw) – Die Regierungsfraktionen von CDU und Grünen wollen die Entwicklung des sogenannten E-Sports in Nordrhein-Westfalen unterstützen. In einem Antrag an den Landtag sprechen sie sich für einen entsprechenden Auftrag an die Landesregierung aus. Die Vorlage steht an diesem Freitag im Plenum zur Abstimmung.
Unter E-Sport wird die wettbewerbsorientierte Beschäftigung mit Sport-Videospielen verstanden, bei der die Teilnehmer unter festgelegten Regeln gegeneinander antreten. «Diese Wettkämpfe können sowohl online als auch in physischen Arenen stattfinden», erläutern die Regierungsfraktionen in ihrem Antrag. Wie klassische Sportarten erfordere auch E-Sport nicht nur technische Fähigkeiten, sondern ebenso psychische Stärke, Disziplin und Ausdauer.
Forschung belegt Nutzen
Sportwissenschaftliche Studien belegen demnach positive Auswirkungen des E-Sports. Eine Untersuchung der Deutschen Sporthochschule Köln von 2018 zeige, dass E-Sport nicht nur die Reaktionsfähigkeit und Hand-Auge-Koordination der Spieler fördere, sondern auch kognitive Fähigkeiten wie Konzentration, Problemlösungsstrategien und das schnelle Verarbeiten von Informationen.
Auf der Ebene des Amateur- und Breitensports wachse die Zahl der Vereine mit E-Sport-Abteilungen stetig. Diese Entwicklung biete neue Chancen für die Integration von E-Sport in den traditionellen Sportbereich, argumentieren CDU und Grüne. «Sportvereine haben die Möglichkeit, ihre Vereinsstrukturen zu modernisieren und eine jüngere Zielgruppe anzusprechen.»
Noch viel Regelungsbedarf
Der Landessportbund und der Landesverband für E-Sport hätten bereits sinnvolle Empfehlungen für einen gesundheitsbewussten E-Sport entwickelt, heißt es in dem Papier. Es bestehe aber weiterhin Handlungsbedarf bei der rechtlichen Einordnung und Förderung von E-Sport sowie in den Bereichen Prävention, Medienkompetenz und Geschlechtergerechtigkeit.
Die Landesregierung solle die offenen Fragen in Zusammenarbeit mit dem Bund, Kommunen und Fachverbänden angehen. Dazu zähle etwa, welche Vereinsaktivitäten im E-Sport als gemeinnützig anerkannt werden könnten und welche Präventions- und Beratungsangebote bei riskantem und exzessivem Spielverhalten im digitalen Bereich infrage kämen.