Ratingen (Red) | Neun Tage, über 3.400 Kilometer im Bus und unzählige Erlebnisse: Die Reisegruppe der Ratinger Jonges unter der Leitung von Reisebaas Norbert Halverkamps und Reiseveranstalter Wolfgang Heithorst hat im September die Masuren und weitere Regionen Polens erkundet. Der ausführliche Bericht von Wilhelm Buntzel zeigt, wie abwechslungsreich diese Fahrt war – zwischen Kultur, Geschichte und Natur.
Schon der Auftakt versprach Vielfalt. Erste Station war Stettin, heute siebtgrößte Stadt Polens. Ein Rundgang mit dem polnischen Reiseführer Thadeusz führte zu Schloss, Hakenterrasse und einem Blick auf die Oder. Mit der Überquerung der Nogat begann der Abschnitt durch das ehemalige Ostpreußen. Frauenburg beeindruckte mit dem Domhügel, in dem Nikolaus Kopernikus beigesetzt ist. In Elbing und an der Frischen Nehrung trafen historische Architektur und Naturerlebnisse zusammen. Ein Höhepunkt war die gewaltige Marienburg, die Hauptburg des Deutschen Ritterordens. Anschließend überraschte eine Bootsfahrt auf dem Oberländer Kanal: Hier werden Schiffe nicht durch Schleusen, sondern über Rampen auf Schienen den Höhenunterschied hinaufbefördert.
In Sensburg, direkt am Czos-See gelegen, fand die Gruppe ihr Quartier für mehrere Tage. Von dort starteten Ausflüge zu bedeutenden Stätten Masurens. Besonders eindrucksvoll: die Basilika in Heilige Linde, wo eine Orgel mit teilweise beweglichen Figuren eine klangvolle Vorführung bot, bevor es zur Wolfsschanze, Hitlers einstiges Hauptquartier, weiterging. Hier sorgte ein sachkundiger Führer für eine differenzierte Auseinandersetzung mit deutscher Geschichte. Für leichtere Kost sorgte der Besuch des Privatmuseums „Masurische Hütte“, wo alte bäuerliche Lebensweise lebendig blieb – samt Kaffee und Hefekuchen inmitten hunderter Kaffeekannen.
Landschaftliche Schönheit
Auch die landschaftliche Schönheit kam nicht zu kurz: In Nikolaiken, dem „Venedig Masurens“, genossen die Teilnehmer eine Schifffahrt auf dem Spirdingsee. Eine zweite, jetzt aber eine Stakenbootsfahrt führte über den Fluss Krutinna durch flaches, klares Wasser – ein Naturerlebnis, das viele nachhaltig beeindruckte.
Auf der Rückfahrt machten die Jonges Halt in Thorn, der nahezu unversehrt gebliebenen Hansestadt an der Weichsel. Dort begegnete man der Geschichte von Kopernikus. In Gnesen beeindruckte die Erzkathedrale, in der die Gruppe zufällig eine Hochzeit miterlebte. Letzte Station war Posen, wo ein Abendbummel über den illuminierten Marktplatz mit seinem Rathaus den kulturellen Abschluss bildete.
Nach rund 1.200 Kilometern Rückreise erreichte der Bus am 21. September wieder Ratingen. Angehörige erwarteten die Gruppe bereits am Ostbahnhof – und alle schlossen sich der Meinung an, “Es war Wunderbar”.
“Die Tour war perfekt organisiert, reich an Eindrücken und Begegnungen.”, so Martina Vogt, eine der Mitreisenden. Herzlicher Dank galt am Ende dem Reisebaas Reiseleitern Norbert und Wolfgang, die den Jonges und Mädels erneut eine unvergessliche Fahrt beschert hatten. Der Ausführliche Bericht mit vielen liebevollen Detailschilderungen ist in Kürze auf der Homepage der Ratinger Jonges zu finden.
Ratinger Jonges | Heimatverein Ratinger Jonges e.V. Gegründet 1957