Kopenhagen/Duisburg (dpa) – Thyssenkrupp befindet sich nach Angaben von Vorständin Ilse Henne in einem guten Austausch mit dem indischen Stahlhersteller Jindal Steel über eine Übernahme der Stahlsparte. «Es ist ein Angebot, was wir sehr ernst nehmen», sagte Henne am Rande eines Treffens von Vertretern großer europäischer Unternehmen mit EU-Spitzenpolitikern der Deutschen Presse-Agentur in Kopenhagen.
Thyssenkrupp und Jindal Steel hatten vor gut zwei Wochen bekannt gemacht, dass der familiengeführte Stahlkonzern die gesamte Stahlsparte von Thyssenkrupp kaufen will und bereits ein unverbindliches Angebot abgegeben hat. Henne ist im Vorstand der Thyssenkrupp AG für die Werkstoffsparte verantwortlich. Daneben ist sie auch Aufsichtsratsvorsitzende der Stahlsparte.
Es komme jetzt auf sehr viele Elemente an, sagte Henne. «Nicht nur die Arbeitnehmervertreter sagen, Stahl ist Zukunft, das sagen wir auch. Und deswegen setzen wir auf eine nachhaltige Lösung für die Stahlproduktion in Deutschland.» Es gehe natürlich um den Preis und um das Best-/Fair-Owner-Prinzip mit der Arbeitnehmervertretung. «All diese Elemente werden wir respektieren und systematisch auf den Tisch bringen und diskutieren.»
Thyssenkrupp hatte schon bei der Bekanntgabe erklärt, das Angebot «intensiv prüfen» zu wollen. Dabei wolle man vor allem auf die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit, die Fortführung der grünen Transformation sowie die Beschäftigung an den Stahl-Standorten achten. Arbeitnehmervertreter hatten sich ebenfalls aufgeschlossen gezeigt. Thyssenkrupp Steel ist Deutschlands größter Stahlhersteller.