Fingerfood beim Laubhüttenfest, Bild: Heike Waerder
Fingerfood beim Laubhüttenfest, Bild: Heike Waerder

RATINGEN. – Vor dem Grünen See hat der jüdische Kulturverein Schalom e.V. sein Laubhüttenfest (Sukkot) mit rund 50 Teilnehmenden gefeiert. In der errichteten Sukka kamen Mitglieder, Freundinnen und Freunde sowie viele Unterstützende zusammen, um zu beten, zu singen und zu essen – ganz im Sinn von Sukkot als „Zeit der Freude“. Der theologische Rahmen, begleitet von einem Rabbi aus Düsseldorf, erinnerte an die biblischen Wurzeln des Festes ebenso wie an seinen Charakter als Ernte- und Dankfest.


Ein Schwerpunkt lag in diesem Jahr auf dem verbindenden Charakter der Feier. Vadym Fridman betonte die Bedeutung von Offenheit und Begegnung als Kern des Vereinslebens. Vlad Ilstein freute sich besonders über die große Akzeptanz der Veranstaltung durch viele Besucherinnen und Besucher, die nicht Mitglieder sind, den Verein in Ratingen aber seit Jahren mittragen. Ellina Ferres hob die außergewöhnlich hohe Hilfsbereitschaft aller hervor, die sich in die Organisation der Feste von Schalom e.V. einbringen – von Aufbau und Logistik bis zu Programm und Betreuung. Kulinarisch setzte die Feier ein besonderes Zeichen: Ein befreundeter Koch aus der Ukraine, der dort ein Catering-Unternehmen führte und nun in und um Ratingen aktiv ist, bereitete eine Auswahl seiner Spezialitäten zu. Gemeinsam zu essen und ins Gespräch zu kommen – all das soll, so Schalom e.V., Brücken zwischen Religionen, Kulturen und Generationen schlagen. Auf anderen Veranstaltungen des Vereins wird zudem auch gern getanzt und musiziert, um die verbindende Kraft von Kultur erlebbar zu machen. Valentin Popovici brachte die Atmosphäre augenzwinkernd auf den Punkt: „Ich weiß nicht, warum das so ist, aber zum Laubhüttenfest hatten wir in den letzten 20 Jahren, soweit kann ich mich zurückerinnern, nie schlechtes Wetter.“

Für die kommenden Jahre will Schalom e.V. diesen Weg noch intensiver gehen: Die Feier am Grünen See soll weiterwachsen – als offener Ort der Begegnung und als Beitrag dazu, integraler Bestandteil der vielfältigen Kulturlandschaft in und um Ratingen zu sein. Das Ziel formulierten Vadym Fridman, Vlad Ilstein, Ellina Ferres und Valentin Popovici einhellig: Mit Gastfreundschaft, Musik und gutem Essen Räume schaffen, in denen Menschen miteinander ins Gespräch kommen – und jüdisches Leben in Ratingen sichtbar, nahbar und selbstverständlich bleibt.