Was ist eine Pastorale Einheit?
Eine Pastorale Einheit ist ein Zusammenschluss mehrerer Pfarreien, die ihre Arbeit stärker abstimmen und personelle sowie organisatorische Ressourcen gemeinsam nutzen. Ziel ist es, das kirchliche Leben langfristig zu sichern – trotz sinkender Zahlen bei Hauptamtlichen, Priestern und Ehrenamtlichen.
In der neuen PE arbeiten die katholischen Pfarreien St. Peter und Paul, Heilig Geist und St. Anna aus Ratingen mit den Gemeinden St. Peter und St. Joseph in Essen-Kettwig sowie St. Laurentius in Mülheim-Mintard zusammen. Eine vollständige Fusion ist nicht beschlossen, aber für spätestens 2029 im Gespräch. Bereits jetzt gibt es gemeinsame Ausschüsse, Koordinationsteams und erste übergreifende Strukturen in Verwaltung und Pastoral.
Gemeinsame Gottesdienste und Begegnungen
Im Zentrum der neuen Gemeinschaft steht das Format der „PE-Messe“: Einmal im Monat feiern die Gemeinden gemeinsam Gottesdienst – reihum in den beteiligten Kirchen. Die gastgebende Gemeinde stellt sich jeweils kurz vor, berichtet aus ihrem Gemeindeleben und lädt anschließend zu Begegnung und Austausch ein.
Die Premiere dieser Reihe fand in Linnep statt. Mehr als hundert Menschen nahmen teil, viele mit großer Offenheit und Neugier. Am darauffolgenden Wochenende gab es bereits weitere Veranstaltungen, in denen sich Gruppen, Chöre und Initiativen präsentierten. Ziel ist es, die Vielfalt der Gemeinden sichtbar zu machen und Brücken zu schlagen – zwischen Altbewährtem und Neuem, zwischen Stadt und Land, zwischen Ratingen und den Ruhrstädten.
Mehr Transparenz und Wahrnehmung
Die Verantwortlichen betonen, dass die neue Struktur nicht als Schließung oder reine Zusammenlegung, sondern als Chance zur Öffnung verstanden werden soll. Informationen über Gottesdienste, Angebote und Veranstaltungen sollen künftig gemeinsam veröffentlicht werden – auf einer übergreifenden Internetplattform und in einem neuen digitalen Pfarrbrief, der alle Gemeinden umfasst.
Für die Gläubigen bedeutet das: mehr Übersicht, weniger Doppelarbeit – und die Möglichkeit, auch in Nachbargemeinden aktiv zu werden oder Angebote dort wahrzunehmen. Ein gemeinsamer Veranstaltungskalender, zentrale Ansprechpartner und abgestimmte Öffentlichkeitsarbeit machen das kirchliche Leben klarer und erlebbarer.
Kirche im Wandel – mit Blick auf die Zukunft
Mit der Pastoralen Einheit folgt das Bistum einem Modell, das sich bereits in anderen Regionen bewährt hat. Statt vieler einzelner, voneinander isolierter Gemeinden entsteht ein Netzwerk, das Synergien nutzt und gleichzeitig lokale Identität bewahrt. Kirche soll präsenter, moderner und offener werden – nicht nur für regelmäßige Gottesdienstbesucher, sondern auch für jene, die Kirche nur punktuell erleben oder sich neu annähern möchten.
In den kommenden Monaten werden die Verantwortlichen weiter an einer klaren Struktur arbeiten. Vorgesehen ist u. a. die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle für seelsorgliche Anliegen, die bessere Koordination von Ehrenamt und die stärkere Einbindung von Familien und Jugendlichen in Planungsprozesse.
Nächste Station: St. Peter und Paul in Ratingen
Die nächste PE-Messe findet in St. Peter und Paul in Ratingen-Mitte statt. Der genaue Termin wird über Pfarrnachrichten, Aushänge und die Internetseiten der beteiligten Gemeinden bekanntgegeben. Der Aufbruch in die neue Pastorale Einheit ist mehr als ein organisatorischer Schritt – er ist ein sichtbares Zeichen für gelebte Gemeinschaft, Offenheit und Zukunftsvertrauen in einer sich wandelnden Kirche.