Der verurteilte IS-Unterstützer ist zur Festnahme ausgeschrieben. (Symbolbild)
Der verurteilte IS-Unterstützer ist zur Festnahme ausgeschrieben. (Symbolbild) Foto: Guido Kirchner/dpa

Warendorf (dpa/lnw) – Der untergetauchte und zur Abschiebung bestimmte Tadschike aus dem Kreis Warendorf hält sich vermutlich weiter in der Umgebung auf. Das teilte ein Sprecher der Kreispolizeibehörde Warendorf auf Nachfrage mit. Der in Deutschland als IS-Unterstützer verurteilte Mann ist demnach zur Festnahme ausgeschrieben.


Die Polizei sucht den Mann seit mehreren Tagen – bislang ohne Erfolg. Es bestehe der Verdacht, dass er über Kontakte verfüge, die ihm dabei helfen, sich verborgen zu halten. Alle bekannten Anlaufstellen würden überprüft.

OVG erlaubt Abschiebung nach Tadschikistan

Das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster hatte in der vergangenen Woche entschieden, dass der Mann mit sofortiger Wirkung nach Tadschikistan abgeschoben werden darf. Das Gericht sah ausreichende diplomatische Zusicherungen der tadschikischen Behörden, dass ihm dort keine Folter oder unmenschliche Behandlung drohten.

Im Februar 2025 war der Tadschike auf einer Polizeiwache in Oelde auffällig geworden. Dort hatte er sich nach Angaben der Polizei ein Cuttermesser an den Hals gehalten und mit Selbstverletzung gedroht. Polizisten konnten die Situation schließlich entschärfen.

2015 dem IS angeschlossen

Der Mann hatte sich 2015 der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) angeschlossen und war in Syrien und im Irak unterwegs. Das Oberlandesgericht Düsseldorf hatte ihn 2017 deshalb zu einer Haftstrafe verurteilt. 2018 stellte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ein Abschiebeverbot wegen drohender Folter fest. 2024 widerrief das Amt diesen Bescheid. Dagegen zog der Kläger vor das Verwaltungsgericht. Er lebte nach Verbüßen einer durch das Oberlandesgericht Düsseldorf verhängten Haftstrafe für seine IS-Mitgliedschaft mit seiner Familie im Kreis Warendorf.