Blind zu sein ist für Sehende schwer vorstellbar. Auch an der Akzeptanz muss gearbeitet werden. Bild: Alexander Heinz
Blind zu sein ist für Sehende schwer vorstellbar. Auch an der Akzeptanz muss gearbeitet werden. Bild: Alexander Heinz

Ratingen | Wie gelingt ein Alltag ohne Barrieren – nicht als Theorie, sondern im echten Leben? Antworten darauf gibt der Aktionstag „Brücken statt Barrieren – Offenes Ohr und Offene Tür“ am Samstag, 25. Oktober 2025, von 13 bis 17 Uhr im „Haus am Turm“ der Diakonie (Zugang Turmstraße / barrierefrei über Angerstraße). Veranstalter ist der Verein für Seh- und Hörbehinderung Ratingen (VSHB).


Der Aktionstag richtet sich ausdrücklich an alle: Menschen mit und ohne Behinderung, Angehörige, Fachkräfte, Ehrenamtliche – und Bürgerinnen und Bürger, die verstehen wollen, wie Teilhabe gelingen kann. In kurzen, verständlichen Beiträgen stellen sich unter anderem Pflegeunion Ratingen, Pflegescouts, Lebenshilfe Ratingen, Hilfeanbieter wie Helptech, Dräger & Lienert sowie Neuhaus Sehen + Hören vor. Auch die Digitalpaten informieren über digitale Teilhabe, das Aktionsbündnis Seniorensicherheit klärt zu Betrug, Verkehr und Einbruchsschutz auf, eine Kölner Hundeschule zeigt die Ausbildung von Assistenzhunden. Das Projekt „Kunterbunt“ und weitere Partner runden das Programm ab.

Ein Höhepunkt beginnt um 16 Uhr: Die Diskussionsrunde „R.E.D.E. – (R)atingen (E)rhebe (D)ich (E)ndlich“ auf der roten Couch. Moderiert von Marion Höltermann (Bundesverdienstkreuzträgerin) und Lionel Tshimenga, sollen hier Stimmen von Besucherinnen, Betroffenen und Akteuren gehört werden. Es geht nicht um abstrakte Politik, sondern um konkrete Erfahrungen, Lücken im System – und um Mut zur Veränderung. „Nicht behindert zu sein ist kein Verdienst, sondern ein Geschenk“, zitiert Höltermann Richard von Weizsäcker – ein Satz, der den Ton des Tages prägt.

Eingeladen ist ausdrücklich auch die Stadtgesellschaft: Vertreter:innen von Politik, Institutionen und Netzwerken können hier direkt erleben, wo Engagement gebraucht wird. Auch für Begegnung, Kaffee und erste Beratungen vor Ort ist gesorgt. Ziel des Tages: Barrieren sichtbar machen – und gemeinsam anfangen, sie abzubauen.