RWE will in Voerde ein wasserstofffähiges Gaskraftwerk bauen. 2030 soll es Strom produzieren. (Archivbild)
RWE will in Voerde ein wasserstofffähiges Gaskraftwerk bauen. 2030 soll es Strom produzieren. (Archivbild) Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Voerde/Essen (dpa/lnw) – Der Energiekonzern RWE hält trotz weiterhin offener Förderbedingungen an seinem Zeitplan für die Errichtung eines neuen Gaskraftwerks im niederrheinischen Voerde fest. «Nach aktueller Planung könnte die Anlage in Voerde 2030 die Stromproduktion aufnehmen», teilte RWE in Essen mit.


Das wasserstofffähige Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerk (GuD) ist mit einer Kapazität von rund 850 Megawatt geplant. Es soll dort gebaut werden, wo bis 2017 ein großes Steinkohlekraftwerk in Betrieb war. 2021 hatte RWE das Gelände komplett übernommen. Der Abriss der Altanlagen läuft.

Wichtige Wasserstoffleitung soll an Kraftwerk vorbeiführen

Die Planungen sind abgeschlossen, eine endgültige Baugenehmigung steht aber noch aus. Die Anlage soll von der Inbetriebnahme an technisch in der Lage sein, Gas mit einem Wasserstoffanteil von mindestens 50 Prozent zu nutzen.

Das Unternehmen nannte die Infrastruktur am ehemaligen Kraftwerksstandort «hervorragend». So würde das neue Kraftwerk direkt an der geplanten Leitung des Wasserstoff-Kernnetzes liegen. «Stadt und Region würden durch sichere Arbeitsplätze und lokale Wertschöpfung profitieren», hieß es weiter.

Neue Gaskraftwerke sollen im Zuge des Kohleausstiegs einspringen, wenn erneuerbare Energien nicht genügend Strom erzeugen. Dies ist etwa bei sogenannten «Dunkelflauten» der Fall, wenn zu wenig Wind weht und die Sonne nicht scheint. Geplant ist eine staatliche Förderung über Ausschreibungen. «RWE bereitet sich konsequent vor, an den Ausschreibungen teilzunehmen und zügig nach einem Zuschlag mit dem Bau der Anlage in Voerde zu beginnen», hieß es nun von dem Unternehmen. 

Ausschreibungen: RWE will «rasch Klarheit» von Bundesregierung

RWE will auch an seinen Kraftwerksstandorten in Weisweiler und Werne solche Gaskraftwerke bauen. Man sei bereit, in den Bau neuer wasserstofffähiger Gaskraftwerke zu investieren, betonte der Chef der RWE-Kraftwerkstochter Generation, Nikolaus Valerius. «Nun braucht es aber rasch Klarheit von der Bundesregierung über das angekündigte Ausschreibungsregime.» Um zeitnah nach dem angestrebten Auktionszuschlag mit dem Bau beginnen zu können, sei ein rasches Genehmigungsverfahren inklusive einer frühen Öffentlichkeitsbeteiligung wichtig.