Vorsicht Schockanruf: Mit hohem psychologischen Druck versuchen immer wieder Betrüger am Telefon Geld zu ergaunern. (Symbolbild)
Vorsicht Schockanruf: Mit hohem psychologischen Druck versuchen immer wieder Betrüger am Telefon Geld zu ergaunern. (Symbolbild) Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Halver (dpa) – Mit einem Schockanruf des angeblichen Sohnes haben hartnäckige Betrüger eine Frau aus dem Sauerland mitten in der Nacht stundenlang quer durch Nordrhein-Westfalen gelotst. Erst spät schöpfte sie Verdacht und beendete ihre Irrfahrt vom Sauerland bis ins Rheinland und zurück am frühen Morgen – glücklicherweise ohne, dass es zu der von den Betrügern geforderten Geldübergabe kam, wie die Polizei im Märkischen Kreis mitteilte. Die Polizei warnt vor der Masche, mit der Betrüger immer wieder mit hohem psychologischen Druck versuchten, Geld zu ergaunern.


In diesem Fall hatte die Frau aus Halver gegen 22.00 Uhr einen Anruf von ihrem erwachsenen angeblichen Sohn erhalten, der davon berichtete, er habe einen Verkehrsunfall mit tödlichen Folgen verursacht und sei von der Unfallstelle geflüchtet. Eine angebliche Staatsanwältin forderte nun von der Mutter einen hohen fünfstelligen Geldbetrag als Kaution – eine typische Lügengeschichte, wie die Polizei warnt. Doch die schockierte Mutter habe das Geld bei ihrer Bank abgeholt und sei den Anweisungen der Betrüger gefolgt.

Odyssee durch halb NRW

Die Täter lotsten sie per Telefon zunächst nach Lüdenscheid, dann nach Düsseldorf zu verschiedenen Adressen. Unterwegs habe sie immer wieder den Eindruck gehabt, von einem Fahrzeug verfolgt zu werden. Als sie ankündigte, die Polizei zu rufen, legten die Betrüger schließlich auf – nur, um am frühen Morgen erneut nachzulegen. Der Fortsetzung der Lügengeschichte glaubte die Frau nicht mehr und wandte sich an die Polizei.