Ratingen | Die Stadt Ratingen hat den Heimatpreis 2025 vergeben – und geehrt wurden zwei Projekte, die unterschiedlicher kaum sein könnten und dennoch eines verbindet: ihr Beitrag zu einem menschlichen, kulturell lebendigen und solidarischen Ratingen. Die Hospizbewegung Ratingen e.V. sowie das Künstlerhaus an der Drupnas erhalten jeweils 2.500 Euro für ihre herausragende Arbeit. Einen zusätzlichen Sonderpreis sprach die Jury dem kreativen Ferienprojekt „Ich liebe meine Stadt“ zu.
Ein Preis, der verbindet
Zum siebten Mal hat sich Ratingen erfolgreich um eine Förderung aus dem Landesprogramm „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet“ beworben. Der Heimatpreis ist insgesamt mit 5.000 Euro dotiert. Ein Auswahlgremium unter dem Vorsitz von Patrick Anders, damals Erster Beigeordneter der Stadt, hatte die eingereichten Projekte gesichtet und dem Rat eine Empfehlung ausgesprochen. Mitgewirkt haben zudem die Bundestagsabgeordneten Peter Beyer und Kerstin Griese, der ehemalige Vorsitzende des Kulturausschusses Stefan Stahlkopf sowie Dirk Wittmer, Vorsitzender des Vereins „Aktiv für Ratingen“.
Hospizbewegung Ratingen – Würde und Nähe in der schwersten Zeit
Seit 1995 leistet die Hospizbewegung Ratingen e.V. wertvolle Arbeit für schwerkranke Menschen und deren Angehörige. In Kooperation mit dem St.-Marien-Seniorenheim betreibt sie seit 2008 einen palliativen Wohnbereich, der anfangs mit drei Einzelzimmern startete und bereits 2011 auf sechs Plätze erweitert wurde.
Hier finden Menschen in ihrer letzten Lebensphase eine Umgebung, die geprägt ist von Würde, Geborgenheit und liebevoller Zuwendung. Besonders die ehrenamtlichen Kräfte spielen eine zentrale Rolle: An sechs Tagen pro Woche sorgen sie unter der Koordination einer Fachkraft für psychosoziale Betreuung und schaffen so eine Atmosphäre des Vertrauens und der Nähe.
Die Hospizbewegung begegnet ihren Gästen mit viel Zeit, Offenheit und Respekt – und begleitet zugleich deren Angehörige. Auch nach der Schließung des St.-Marien-Krankenhauses bleibt der Wohnbereich ein ortsnaher, geschützter Ort, an dem Menschen in schweren Stunden nicht allein sind.
Künstlerhaus an der Drupnas – Ein kultureller Brennpunkt in Lintorf
Mit dem zweiten Heimatpreis wird das U6-Künstlerhaus des Musikerpaars Jan und Eva-Susanne Rohlfing ausgezeichnet. Seit 2018 hat sich das Haus an der Lintorfer Drupnas zu einem Treffpunkt internationaler Musikerinnen und Musiker sowie eines offenen, kulturinteressierten Publikums entwickelt.
Die Rohlfings schaffen hier ein künstlerisches Gesamtkonzept, das Musik, Literatur und bildende Kunst miteinander verbindet – und zugleich Diskurse anstößt. Ihre gefeierte Konzertreihe „U6 – Wort, Kunst, Musik“ bringt renommierte Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt mit lokalen Talenten zusammen. Ergänzt werden die Auftritte durch Skulpturen und Bilder des Kunsthauses Ratingen. Die beiden Gastgeber planen, organisieren und finanzieren sämtliche Veranstaltungen selbst – ein beeindruckendes Engagement, das weit über Ratingen hinausstrahlt.
Sonderpreis für kreativen Nachwuchs: „Ich liebe meine Stadt“
Einen Sonderpreis vergibt die Jury für das fröhliche und kreative Ferienprojekt „Ich liebe meine Stadt“. Kinder entwickelten dabei einen eigenen Song über ihre Lieblingsplätze in Ratingen und produzierten dazu ein Video. Weil der Workshop in städtischer Trägerschaft stattfand, konnte er nicht offiziell im Wettbewerb berücksichtigt werden – doch das Ergebnis überzeugte so sehr, dass die Jury eine zusätzliche Ehrung beschloss. Das Video kann auf dem YouTube-Kanal der Stadt angesehen werden.
Preisverleihung im festlichen Rahmen
Verliehen werden die Heimatpreise am Sonntag, 30. November, um 18 Uhr, im Ferdinand-Trimborn-Saal an der Poststraße 23. Die Preisübergabe findet traditionell im Rahmen des Ferdinand-Trimborn-Preisträgerkonzerts statt und bildet einen würdigen Abschluss dieses besonderen Auszeichnungsjahres.

