André Bovenkamp und Michael Vitz (beide vom Vorstand des Arbeitgeberverbands) mit Jenny Westermann, künftige Geschäftsführerin der GLW, und Michael Schwunk, dem Geschäftsführer des Arbeitgeberverbands. Foto: privat

Velbert. Die Gemeinschaftslehrwerkstatt der Industrie Velbert, kurz GLW, wird zum Bergischen Bildungscampus. Damit ist die drohende Vereinsinsolvenz abgewendet. Damit verbunden ist der für 2026 vorgesehene Umzug auf das ehemalige Schaeffler-Gelände in Wuppertal. Das teilt der Arbeitgeberverband der Metallindustrie mit.


Der Bergische Arbeitgeberverband der Metallindustrie für Unternehmen in Niederberg, Wuppertal und Solingen hat bei seiner außerordentlichen Mitgliederversammlung entschieden, die “Bergische Bildungscampus gGmbH” zu gründen und die GLW darin aufzunehmen.

Der Verein GLW soll dann liquidiert werden. “Alle Mitarbeiter werden in die neue gGmbH übernommen. Kündigungen werden nicht ausgesprochen”, so der Arbeitgeberverband. Durch den Kauf werde die Aus- und Weiterbildung für Velbert und Heiligenhaus gesichert, heißt es weiter.

“Nur der Übernahme des Metallverbandes ist es zu verdanken, dass der Betrieb der GLW aufrechterhalten werden kann”, so der stellvertretende Vorsitzende der GLW und Geschäftsführer des Bergischen Metallarbeitgeberverbandes, Michael Schwunk. Andernfalls hätte der Betrieb der GLW noch im Dezember eingestellt werden müssen.

Die Verluste der letzten Jahre waren so hoch, dass alle Reserven aufgebraucht waren. Da Kostensenkungsmaßnahmen nicht mehr möglich waren, haben sich Vorstand und Mitglieder des Bergischen Arbeitgeberverbandes der Metallindustrie zu einem neuen Konzept entschlossen”, heißt es zur Erklärung.

“Leider sind die Buchungszahlen der GLW so rückläufig, dass ein tragfähiges wirtschaftliches Konzept durch den Verein nicht mehr dargestellt werden konnte. Wir müssen für ein tragfähiges Konzept neue Wege gehen”, so Michael Schwunk.

Die GLW werde zukünftig zur Bergischen Bildungscampus gGmbH. Der Arbeitgeberverband sichert zugleich auch den Erhalt von Fördergeldern mit Zahlung des notwendigen Eigenanteils. Dadurch werden neue Fräsmaschinen, Steuerungstechniken, Ausbildungsplätze für Schweißtechnik und vieles mehr gesichert. Der Bergische Bildungscampus erhält modernste Maschinen in einem Gesamtwert von 3,2 Millionen Euro.

Geplant ist im Laufe des Jahres 2026 ein Umzug nach Wuppertal auf das ehemalige Schaeffler-Gelände. “Wir haben hier schon Zusagen der Wuppertaler Unternehmen, beim Bergischen Bildungscampus einzubuchen. Zudem haben wir uns schon viele Kooperationspartner gesichert, so dass wir einen Bildungscampus mit vielen gemeinsam gestalten können”, erklärt Schwunk und nannte hierbei unter anderem die Kreishandwerkerschaft, die Bergische Universität, die Junioruni wie auch die Bergische IHK. Mit der IHK-Lehrwerkstatt GmbH in Solingen sei eine enge Kooperation geplant.

“Zugleich wollen wir allen Heiligenhausern und Velberter Unternehmen eine Aus- und Weiterbildung sichern”, so Schwunk. Der Standort ist so gewählt, dass die Anreise möglich bleibt: Mit dem Auto ist man in etwa 15 Minuten an Mettmanner Straße in Wuppertal, dem neuen GLW-Standort. Die Lehrwerkstatt liege direkt an der Nordbahntrasse und ist mit dem Fahrrad in etwa 30 Minuten zu erreichen. “Wir positive Signale, dass die Schnellbuslinie aus Heiligenhaus und Velbert direkt am Campus halten wird”, erklärt Schwunk. Der Bergische Bildungscampus werde Teil von vielen Angeboten und Neuansiedlungen auf dem ehemaligen Schaeffler-Gelände.

Schwunk: “In schwierigen Zeiten müssen wir die Kräfte konzentrieren. Nur so kann auch in Zukunft für die Velberter und Heiligenhauser Unternehmen eine Ausbildung für ihre Azubis oder Fortbildung der Mitarbeiter angeboten werden.” Die GLW, zukünftig Bergischer Bildungscampus gGmbH, biete innovative neue modulare Bildungskonzepte.