Die Tat lasse alle «fassungslos zurück», sagte der Vorsitzende Richter (Archivbild)
Die Tat lasse alle «fassungslos zurück», sagte der Vorsitzende Richter (Archivbild) Foto: Christoph Reichwein/dpa

Essen (dpa/lnw) – Nach einer tödlichen Bluttat auf offener Straße ist eine vierfache Mutter aus Essen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die Angeklagte hatte am 20. Februar dieses Jahres die neue Freundin ihres Ehemannes erstochen. Die 28-Jährige hatte keine Chance. Sie ist noch am Tatort verblutet. Das Urteil des Essener Schwurgerichts lautet auf Mord.


Die deutsch-marokkanische Angeklagte war abends an der Adresse der später Getöteten aufgetaucht. Dort soll sie gewartet haben, bis ihr Ehemann die Wohnung der 28-Jährigen verließ. Laut Urteil ist sie sofort auf die andere Frau losgestürmt und hat ihr ein Messer in die Brust gestochen. Nach Überzeugung der Richter sagte sie danach noch «Die Schlampe hat es verdient.»

Richter: «furchtbare Tat»

Richter Jörg Schmitt sprach von einer «furchtbaren Tat», die alle «fassungslos zurücklasse». Am Ende gebe es nur Opfer. Die Angeklagte habe die neue Partnerin ihres Mannes zum «Objekt ihrer Bestrafung» gemacht. Sie habe sich die Frau nur ausgesucht, weil diese es sich erlaubt hatte, mit ihrem Mann eine romantische Beziehung einzugehen.

Im Prozess hatte die 44-Jährige von einem Gerangel gesprochen. Sie habe eigentlich auf ihren Mann losgehen wollen. Die Frau sei jedoch dazwischengegangen und dabei lebensgefährlich verletzt worden. Das sahen die Richter jedoch anders.

Das Urteil ist nicht rechtskräftig.