Bei herkömmlichen Grablichtern ist die Nachfrage gesunken. LED-Grablichter sind hingegen stärker gefragt, weil sie länger halten.
Bei herkömmlichen Grablichtern ist die Nachfrage gesunken. LED-Grablichter sind hingegen stärker gefragt, weil sie länger halten. Foto: Thomas Banneyer/dpa

Düsseldorf/Köln (dpa/lnw) – Weniger Grablichter, etwas mehr LED und neue Farben: Die Nachfrage nach Kerzen verändert sich. Das klassische Rot bleibt aber in der Weihnachtszeit beim Kerzenkauf sehr gefragt, wie eine Umfrage der dpa unter verschiedene Baumarkt- und Drogerieketten ergab. Die Kerzenproduktion in NRW und Deutschland ist unterdessen stark gesunken.


Weniger Grablichter

«Wir stellen insbesondere bei den Grabkerzen marktübergreifend einen Rückgang fest», berichtet eine Sprecherin der Drogeriekette dm. Auch ein Bauhaus-Sprecher erklärt, der Absatz bei Grablichtern sei aktuell leicht rückläufig.

Dafür sehen Händler verschiedene Gründe: Nach Ansicht der Baumarktkette Bauhaus verlagert sich die Nachfrage auf dauerhafte LED-Kerzen. Die Zuwachsraten seien wegen der höheren Kosten für Akku oder Batterie aber nur gering. Auch Hagebau erklärt, im Grablichtbereich würden verstärkt LED-Kerzen eingesetzt. Obi stell fest, LED sei auch bei Grabschmuck relevant.

Nach Einschätzung von Toom Baumarkt hat die veränderte Bestattungskultur mit zunehmender Zahl an Urnenbestattungen auch Einfluss auf die Nachfrage.

Eine Gärtnerei in Köln berichtete, dass gerade in der dunklen Jahreszeit Grablichter mit LED stärker gefragt seien, weil diese länger hielten als herkömmliche Kerzen, die häufiger gewechselt werden müssten.

Neue Trendfarben

Obwohl LED-Kerzen an Bedeutung gewönnen, ersetzten sie die klassischen Wachskerzen nicht, welche als Duft- und Dekoartikel das Wohnambiente prägten, erklärt ein Sprecher der Baumarktkette Globus. Echte Kerzen seien weiterhin gefragt, heißt es auch bei Obi. Die Weihnachtsartikel liefen gut.

Die dominierende Kerzenfarbe bleibe Rot, sagt der Bauhaus-Sprecher. Mehr als 60 Prozent der Kerzen, die die Baumarktkette verkaufe, hätten diese Farbe. Globus beobachtet an Weihnachten auch eine Nachfrage nach Beige-, Grau- und Pastelltönen. Hagebau nennt Salbei und Antikrosa.

NRW-Kerzenproduktion ist stark gesunken

Die industrielle Kerzenproduktion ist in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2024 auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren gesunken, wie das Statistische Landesamt jüngst mitteilte. Der Abwärtstrend setzte sich demnach auch im ersten Halbjahr 2025 fort. Auch der Absatzwert ging 2024 zum Vorjahr zurück.

«Auf den gesamten Handel bezogen nimmt der Anteil an Kerzenimporten, zumeist aus dem osteuropäischen und außereuropäischen Ausland, zu…», erklärt Bauhaus. Hagebau sieht aktuell keinen Importanstieg und verweist auf längere Vorlaufzeiten und auf Strafzölle für chinesische Importe, die seit diesem Jahr anfielen. Viele Käufer achteten auf das RAL-Gütezeichen beim Kerzenkauf.