
Rheinbach (dpa/lnw) – Wegen zunehmender Probleme mit Designerdrogen in den NRW-Gefängnissen testet die Justiz nun einen Ionenscanner, um die Drogen aufzuspüren. NRW-Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) machte sich im Gefängnis in Rheinbach ein Bild von der Lage.
Die Designerdrogen, auch neue psychoaktive Stoffe (NPS) genannt, können als farb- und geruchsneutrale Flüssigkeiten auf Papier oder Textilien aufgetragen werden. Dadurch sind sie bei üblichen Post- oder Haftraumkontrollen kaum zu erkennen. «NPS sind gefährlich, schwer nachweisbar und gefährden sowohl die Inhaftierten als auch die Bediensteten», so Justizminister Limbach.
Knastpapier ist Problem
Straftaten mit den neuen Designerdrogen machen in NRW den größten Anstieg bei der Rauschgiftkriminalität aus. In den Gefängnissen des Landes werde das sogenannte Knastpapier zunehmend zum Problem, hatte das Lagebild zur Rauschgiftkriminalität gewarnt.
Damit ist mit den Drogen getränktes Papier gemeint, das als Post in die Haftanstalten gelangt und dort geraucht oder geschluckt wird. Die in den Knastpapieren nachgewiesenen neuen psychoaktiven Stoffe seien sehr wirksam. Dies zeige sich in einer hohen Zahl von Vergiftungen in den Gefängnissen.
Die JVA Rheinbach wurde 1914 in Betrieb genommen und verfügt über 610 Haftplätze für erwachsene männliche Gefangene. In der Anstalt gibt es spezialisierte Behandlungsabteilungen für gewalttätige und drogenabhängige Insassen.
