Gruppenfoto mit Dr. Mauer, vor der Mauer. Bild: Sabrina Mohr vom Homberger
Gruppenfoto mit Dr. Mauer, vor der Mauer. Bild: Sabrina Mohr vom Homberger

Ratingen Homberg | Ein besonderer Besuch sorgte am 9. Dezember für spürbare Aufbruchsstimmung an der Christian-Morgenstern-Grundschule in Homberg. Dr. Urban Mauer, Staatssekretär im Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, war zu Gast, um gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Gästen die Bedeutung von Kinderrechten in den Mittelpunkt zu stellen.


Die Grundschule gehört in diesem Jahr zu den wenigen ausgewählten Schulen in NRW, die am UNICEF-Programm zur Entwicklung einer Kinderrechte-Schule teilnehmen. Damit wird ein Ansatz gewürdigt, der an der CMS längst gelebt wird: Kinderrechte sind kein abstraktes Thema, sondern fester Bestandteil des Schulalltags. Entsprechend breit war die Runde der Gäste – neben Schul- und OGS-Leitung waren Vertreterinnen und Vertreter des Fördervereins, der Schulpflegschaft, der Schulaufsicht des Kreises Mettmann sowie Ratingens Bürgermeister Patrick Anders anwesend.

Den Auftakt gestalteten die Viertklässler mit dem Lied „Wir sind die Zukunft“ und setzten damit ein klares Zeichen. Anschließend trat das Kinderparlament der Schule in den Vordergrund. Selbstbewusst stellten die Kinder ihre wichtigsten Kinderrechte vor und präsentierten die „Mauer der Kinderrechte“, die rund um den Weltkindertag im September gemeinsam von der gesamten Schulgemeinschaft Stein für Stein aufgebaut worden war.

In einer offenen Fragerunde nutzten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, dem Staatssekretär direkt Fragen zu stellen: Wie werden politische Entscheidungen im Sinne der Kinder getroffen? Und warum ist es wichtig, dass ihre Anliegen ernst genommen werden? Dr. Mauer betonte, dass Kinder die Zukunft der Gesellschaft seien und jede Stimme zähle – unabhängig vom Alter. Er verwies zudem darauf, dass derzeit das Schulgesetz überarbeitet werde und es ihm ein zentrales Anliegen sei, Kinder frühzeitig mit ihren Rechten vertraut zu machen.

Besonders beeindruckt zeigten sich die Gäste vom Engagement des Kinderparlaments, das bereits heute konkrete Mitbestimmung ermöglicht – etwa durch offene Kindersprechstunden, Klassenräte oder das wöchentlich wechselnde „Motto der Woche“. Auch im Alltag erleben die Kinder bereits, dass ihre Meinung zählt: Sie entscheiden mit über den Namen des Schulmaskottchens, die Gestaltung des Schulhofs oder die Planung des Sommerfestes.

Zum Abschluss setzte Dr. Mauer selbst ein sichtbares Zeichen, indem er einen weiteren Baustein zur Kinderrechte-Mauer beitrug – versehen mit seinem persönlichen Lieblings-Kinderrecht.

Der Besuch fügt sich ein in eine Reihe von Initiativen, mit denen Ratingen Kinderrechte stärker in den Fokus rückt. So wurde jüngst in Ratingen-West der Pfad der Kinderrechte eingeweiht, der Kindern und Erwachsenen gleichermaßen vor Augen führt, dass Mitbestimmung, Schutz und Förderung von Kindern zentrale gesellschaftliche Aufgaben sind. Die Christian-Morgenstern-Grundschule zeigt eindrucksvoll, wie diese Rechte bereits heute gelebt werden können – engagiert, kindgerecht und mit Blick in die Zukunft.