Lina Depner mit ihrem Kunstwerk, für das ihr der Trägerverein Bergische Synagoge Wuppertal den 3. Preis verliehen hat. Foto: privat

Heiligenhaus. Beim Kunstunterricht hat Lina Depner, Oberstufenschülerin der Gesamtschule Heiligenhaus, ein tiefgründiges Objekt geschaffen, das sich mit dem Thema Auschwitz auseinandersetzt. Damit hat sie nun beim Wettbewerb 2025 der Jüdischen Begegnungsstätte Wuppertal den 3. Platz erreicht.


Das Kunstwerk besteht aus einem dreidimensionales Objekt – einer abstrahierten Hand – die aus einem gedruckten Bild herauszuragen scheint. Auf dem Bild sind Baracken und Stacheldraht des Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau zu erkennen. Die “Hand” mit überlangen Fingern wirkt skelettartig abgemagert, scheint ins Leere zu greifen. Dabei sind die einzelnen “Finger” wiederum mit Stacheldraht umwickelt. Die gesamte Farbgebung wirkt lila-kühl abweisend.

Die Jury des Trägervereins der Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal verlieh Lina Depner nun den dritten Preis für ihr herausragendes Werk.

Die Arbeit der Schülerin der Gesamtschule Heiligenhaus wurde inspiriert durch eine Kursfahrt zur Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, bei der sich die Klasse intensiv mit der Geschichte des Holocaust und den Spuren nationalsozialistischer Verbrechen auseinandergesetzt hat.

Im Kunstunterricht wurde die gestalterische Umsetzung von Lina Depners Objekt stark geprägt durch die Auseinandersetzung mit den Werken der Künstlerin Rebecca Horn und deren poetisch-expressiven Objekte und Performances, sowie durch die politisch motivierten Fotomontagen von John Heartfield, die für kritische Bildsprache und visuelle Anklage gegen Unrecht und Propaganda stehen.

Aus diesen Impulsen heraus entwickelte die Schülerin ein eigenes Werk, das die Fragen nach Erinnerung, Verantwortung und Menschlichkeit stellt. Die Arbeit reflektiert persönliche Eindrücke der Auschwitz-Fahrt sowie die künstlerisch-politischen Strategien der behandelten Künstler.