
Wuppertal (dpa) – Mit einem Gang in die Wupper haben Unternehmer aus der Region Bergisches Land auf die «dramatische Lage» der Industrie aufmerksam gemacht und rasche Reformen der Politik angemacht. «Wir gehen erst mal in die Wupper, hoffentlich nicht über die Wupper», sagte der Präsident der IHK Bergisches Land, Henner Pasch, bei der symbolischen Aktion in Wuppertal.
Die industriell geprägte und exportabhängige Region sei aktuell besonders von Krisen betroffen. Die IHK verwies auf die US-Zollpolitik und eine aggressive Exportstrategie aus Asien. Hohe Energiekosten und Lohnnebenkosten sowie eine ausufernde Bürokratie kämen als heimische Probleme hinzu, die endlich in Kommunen, Land und Bund sowie auf EU-Ebene gelöst werden müssten.
«Es gibt derzeit nur einen einzigen Sektor bei uns in Deutschland, der, was das Personal angeht, wächst. Und das ist der öffentliche Sektor», sagte Pasch. In der Industrie gingen hingegen viele Arbeitsplätze verloren. Diesen Trend gelte es umzukehren. Es müssten wieder Arbeitsplätze in der Industrie entstehen, um Wohlstand und den Sozialstaat zu sichern. «Dazu muss eigentlich die öffentliche Hand, die öffentliche Verwaltung und die Politik signifikant abspecken.»
Da müsse man hinkommen. «Wir müssen uns überlegen, wie können wir unseren Staat so effizient aufstellen, dass er seinen Aufgaben gerecht wird, aber das mit viel weniger Personal, damit wir wieder die Chance haben, in unsere Infrastruktur, in unsere Zukunft zu investieren», sagte der IHK-Präsident.
