Die sechs Preisträger (vorn, v.l.) Sofia Lederer, Moritz Adler, Arda Büyüktosun, (hinten v.l.) Lia Berenwinkel, Aleyna Cakir und Melisa Siran mit Schulleiterin Gabriele Commandeuer (l.) und Jessica Balleer von der Post, die die Preise überreichte. Foto: Mathias Kehren
Die sechs Preisträger (vorn, v.l.) Sofia Lederer, Moritz Adler, Arda Büyüktosun, (hinten v.l.) Lia Berenwinkel, Aleyna Cakir und Melisa Siran mit Schulleiterin Gabriele Commandeuer (l.) und Jessica Balleer von der Post, die die Preise überreichten. Foto: Mathias Kehren

Velbert. Am 9. Mai wäre Sophie Scholl, die bekannte Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime, 100 Jahre alt geworden. Die Deutsche Post und das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Velbert haben zu diesem besonderen Anlass einen Briefwettbewerb veranstaltet. Sechs Gewinner sind nun ausgezeichnet worden.

Mehr als 150 Schülerinnen und Schüler des GSG haben am Wettbewerb teilgenommen und ihre Briefe an oder aus der Sicht von Sophie Scholl eingereicht. Eine Jury aus leitenden Lehrkräften und Postmitarbeitern hat die Einreichungen gelesen und besonders bemerkenswerte Briefe ausgewählt. Mit Gutscheinen für die Velberter Buchhandlung Rüger sowie mit Stiften und Schreibblöcken wurden je drei Schüler aus den Jahrgangsstufen sechs und neun prämiert: Arda Büyüktosun, Moritz Adler und Sofia Lederer aus der sechsten Klasse sowie Aleyna Cakir, Lia Berenwinkel und Melisa Siran aus der neunten Jahrgangsstufe.

„Ich habe mich sehr über die vielen beeindruckenden Briefe unserer Schülerinnen und Schülern gefreut und bin begeistert, wie differenziert, überlegt und tiefsinnig das Geschriebene ist“, sagte GSG-Schulleiterin Gabriele Commandeur. „Mein besonderer Dank gilt auch den Kolleginnen und Kollegen, die das Projekt betreut und die Schüler mit der Thematik vertraut gemacht haben und trotz des Distanzunterrichtes so hervorragend motiviert haben.“

Christine Roland, stellvertretende Schulleiterin des GSG, fügt an: „Sophie und Hans Scholl sind für unsere Schüler nicht einfach nur Namensgeber aus einer vergangenen Zeit, sondern aktuelle und authentische jugendliche Vorbilder, die zu einer anderen Perspektive auf das eigene Leben einladen.“ Genau das hätten die Briefe auch gezeigt. Die Briefe werden nun in der Schule ausgestellt.

Jedes Jahr findet ein Gedenktag an der Schule statt, bei dem speziell auf das Leben und Wirken der Geschwister Scholl eingegangen wird.

„Sophie Scholl war nicht nur eine engagierte Widerstandskämpferin, sondern auch eine eifrige Briefeschreiberin“, berichtete Jessica Balleer als Vertreterin der Deuschen Post. Die bewegenden Briefe an ihren Freund Fritz Hartnagel etwa, geschrieben unter schwierigsten Bedingungen, seien heute Zeugnisse der Geschichte. „Der Wettbewerb wirbt für die Kultur des Briefeschreibens“, sagte Balleer. Gerade die Generation, die mit digitalen Chats groß wird, solle so die Bedeutung des physisch aufgeschriebenen Wortes als Wert nochmal in Erinnerung gerufen werden.

Die Deutsche Post hat den 100. Geburtstag zum Anlass genommen, Sophie Scholl eine Sonderbriefmarke zu widmen. Diese ist bereits in den Verkaufsstellen erhältlich. Die 80-Cent-Marke zeigt das Mitglied der Widerstandgruppe „Die Weiße Rose“ im Profil, daneben stehen die Worte, die sie am Tag ihrer Hinrichtung gesprochen haben soll.

So sieht die Sophie-Scholl-Sondermarke aus. Foto: Deutsche Post
So sieht die Sophie-Scholl-Sondermarke aus. Foto: Deutsche Post