An schönen, warmen Tagen steigt der Bierkonsum - und gerade jetzt könnten den Brauereien Warnstreiks bevorstehen. Foto: NGG/Tobias Seiffert

Kreis Mettmann/NRW. In NRW steht eine Warnstreik-Welle in Brauereien bevor. Die Beschäftigte fordern mehr Lohn und sind bereit, dafür in Streik zu treten. Darauf weist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hin.


Rein statistisch gesehen sind im Kreis Mettmann an „heißen“ Biertrink-Tagen rund 23,6 Millionen Mehrwegflaschen Bier im Umlauf: volle, leere und die, die gerade getrunken werden. Darauf weist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hin, die sich auf Zahlen des Deutschen Brauerbundes beruft.

Doch die NGG Düsseldorf-Wuppertal warnt: Die Bierflaschen in den Haushalten im Kreis Mettmann könnten demnächst weniger werden. Denn in etlichen Brauereien in Nordrhein-Westfalen komme es in den nächsten Tagen und Wochen zu Warnstreiks.

Und das, wohl auch, weil Feiertage vor der Tür stehen, an denen traditionell mehr Bier getrunken wird, Christi Himmelfahrt und Pfingsten. „Auch der Sommer-Durst könnte leiden: Eine gedrosselte Bierproduktion würde dann auch Grillabende und Sommerfeste trockener ausfallen lassen“, sagt Zayde Torun, Geschäftsführerin der NGG Düsseldorf-Wuppertal.

Gründe dafür seien eine drohende Drosselung beim Bier am Zapfhahn und in der Flasche: „In den nordrhein-westfälischen Brauereien hat sich so einiges an Ärger zusammengebraut. Die Arbeitgeber treten beim Lohn gewaltig auf die Bremse. Damit provozieren sie jetzt einen ‚Knoten in der Bierleitung‘ – nämlich eine ganze Reihe von Warnstreiks in vielen nordrhein-westfälischen Brauereien“, so die Gewerkschafterin.

Die Gewerkschaft NGG fordert für alle Brauerei-Beschäftigten ein Lohn-Plus von 6,6 Prozent in diesem Jahr. Wer Vollzeit arbeitet soll mindestens 280 Euro pro Monat mehr verdienen und Azubis sollen 130 Euro pro Monat mehr in der Lohntüte haben.

Die Arbeitgeber haben nach Gewerkschaft-Angaben bisher 2,2 Prozent für dieses und 2 Prozent für das kommende Jahr angeboten. „Das ist ein eindeutig zu dünnes Lohn-Plus für ordentlich gebrautes Bier“, so Torun. Zur dritten und damit laut NGG „entscheidenden“ Verhandlungsrunde kommt es am Mittwoch, 28. Mai.