Die Referenten Michael Scheidtmann (r.) und Jürgen Lindemann standen Rede und Antwort. Foto: privat
Die Referenten Michael Scheidtmann (r.) und Jürgen Lindemann standen Rede und Antwort. Foto: privat

Heiligenhaus. Die SPD Heiligenhaus hatte mit Stadtwerkechef Michael Scheidtmann und dem Vorsitzenden des Klimabeirates der Stadt Ratingen, Jürgen Lindemann, zwei Experten zu ihrem Bürgerabend eingeladen, um über das Thema „Energiekosten in der Krise“ zu sprechen. Vom SPD-Bürgerabend berichtet Peter Kramer (im Wortlaut).

„Die Strom- und Gaspreise steigen kräftig. Die Klimakrise verlangt nach einer Reduzierung der fossilen Energieträger. Der Ukraine-Krieg hat unsere Abhängigkeit von russischem Öl und Gas ins Bewusstsein gerufen. Wie auf diese Gemengelage reagieren? Womit Putin ärgern? Auf welche Energieträger für die Zukunft setzen?

Zu diesen und anderen Fragen entwickelte sich auf dem Bürgerabend der SPD unter souveräner Moderation der Ortsvereinsvorsitzenden Simone Sönmez eine lebhafte Diskussion mit den Referenten Michael Scheidtmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Heiligenhaus, und Jürgen Lindemann, Vorsitzender des Klimabeirates der Stadt Ratingen sowie der Landtagsabgeordneten Elisabeth Müller-Witt.

Die Frage nach einem möglichen russischen Gasembargo brachte dem Stadtwerkechef sichtbar Sorgenfalten auf die Stirn. Die praktische Umsetzung der dann erforderlichen Einschnitte ist sowohl technisch als auch rechtlich noch relativ unklar. Klar ist hingegen, dass Gas noch viele Jahre gebraucht wird und dass es auch nach dem Krieg kein Zurück zum alten Preisniveau geben wird. Dabei sind die gestiegenen Einkaufspreise noch gar nicht vollständig bei den Verbrauchern angekommen.

Was tun? Energie einsparen, wo immer möglich, ist die naheliegendste Empfehlung, um die Folgen der Kostensteigerung abzufedern. Die Stadtwerke halten mit ihrer Energieberatung zahlreiche Tipps dazu bereit. Das größte Zuwachspotential alternativer Energieträger ist im Ausbau der Photovoltaik zu sehen. Das hilft, den Strombedarf zu decken, der nicht nur wegen der wachsenden E-Mobilität, sondern auch wegen der angestrebten Erhöhung der Anzahl von Wärmepumpenheizungen fühlbar steigen wird.

Welche Heizung für welches Gebäude optimal ist, lässt sich hingegen nicht pauschal sagen, sondern ist aufgrund mehrerer Faktoren vom Einzelfall abhängig. Sicher ist allerdings, dass Blockheizkraftwerke, die mehrere Gebäude versorgen, effizienter sind, als viele Einzelheizungen. Ein Ansatzpunkt von vielen, über neue Strukturen nachzudenken.“