Heiligenhaus. Der Chor „Frohsinn“ ist verliebt in einen Mann. Und dass, obwohl er gar nicht mitsingt und manchmal von Flatulenzen geplagt wird. Was es mit ihm auf sich hat, und warum ihm alle zu Füßen liegen, hat uns Gabi Rodemers wie folgt berichtet. Wer das Schauspiel selbst erleben und – vor allem auch – mitsingen möchte, ist zu den Proben willkommen.
„Wenn man an Chöre denkt, denkt man an unterschiedlichste Menschen, die zusammen-sitzen, vertieft hinter Notenblättern, um herauszufinden, welche Note gemeint ist. Dazu noch die Anweisungen des Chorleiters, die manchmal zum kompletten Unverständnis führen.
Nicht so beim Frohsinn, dem Chor aus Heiligenhaus. Hier sieht man durchweg andere Gesichtsausdrücke: entspannt, zufrieden, begeistert. Fast könnte man sagen – verliebt.
Und das liegt nur an einem einzigen Mann, der regelmäßig an den Proben teilnimmt, jedoch ohne zu singen. Er ist gut gebaut, in den besten Jahren und bildschön. Er ist entspannt, genügsam und erträgt jeden Gesang. Dieser Typ, in den alle verliebt sind, (auch die Männer des Chores), heißt Oskar.
Oskar, seines Zeichens ein Mann auf vier Beinen und als französische Bulldogge zur Welt gekommen, ist der mittlerweile fertig ausgebildete Therapiehund des Chorleiters Thomas Melcher“, berichtet Gabi Rodemers.
Die Chormitglieder sind sich einig: „Auch wenn ein Lied mal schwierig erscheint, oder dem ein oder anderen nicht so liegt, oder in den Anfängen des Einstudierens verschiedene Töne nicht getroffen werden: In dem Moment, in dem man Oskar anschaut, der alles mit stoischer Ruhe erträgt, oder um unsere Beine scharwenzelt, oder auf dem Arm eines Chormitgliedes wie ein Baby eingeschlafen ist, geht diese Gelassenheit auf uns über. Wir sind tiefenentspannt, dadurch wird die Stimme weicher und das Singen leichter. Oskar trägt dazu bei, dass wir mit noch mehr Freude singen, als wir es ohnehin schon getan haben.“
Gut, dass die Fenster auf sind
Einen kleinen Wermutstropfen möchte Rodemers aber nicht unerwähnt lassen: „Wenn Oskar so richtig relaxt ist, bekommt der Chor manchmal mit, was Oskar tagsüber zu sich genommen hat. Aber, da coronabedingt sämtliche Fenster bei den Proben geöffnet sind, ist auch dieser Wind bald aus dem Probenraum herausgeweht.“
Wer also nicht nur Freude am gemeinsamen Singen hat, sondern auch erleben möchte, wie Oskar zum Gelingen des Probens beiträgt, ist jeden Donnerstag von 19 bis 21 Uhr willkommen. Die Proben finden auf der Hauptstraße 95 im Haus des DRK auf der obersten Etage statt. Bei Interesse einfach vorbeikommen oder melden unter ingo.hannuschka@frohsinn-heiligenhaus.de