131.000 dieser Brötchentüten werden am 25. November im gesamten Kreis Mettmann ausgegeben. Foto: Kreisstadt Mettmann
131.000 dieser Brötchentüten werden am 25. November im gesamten Kreis Mettmann ausgegeben. Foto: Kreisstadt Mettmann

Heiligenhaus. Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen und Mädchen am 25. November 2025 soll die Aktion “Gewalt kommt nicht in die Tüte” mit insgesamt 131.000 Brötchentüten im Kreisgebiet ein Zeichen setzen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen.


Auch in diesem Jahr setzen die elf Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Mettmann und der SKFM gemeinsam mit Bäckereien, Apotheken, Tankstellen, Tafeln und zahlreichen Unterstützerinnen ein deutliches Zeichen: Unter dem Motto “Gewalt kommt nicht in die Tüte” werden im gesamten Kreisgebiet 131.000 Brötchentüten verteilt. Das sind 6.000 mehr als im vergangenen Jahr. Den damit verbundenen hohen Beschaffungs- und Koordinationsprozess übernahm auch in diesem Jahr das Gleichstellungsbüro der Stadt Erkrath. Jede dieser Tüten trägt eine Botschaft gegen häusliche Gewalt und verweist auf Hilfsangebote für betroffene Frauen und Kinder.

Die Brötchentütenaktion ist längst zu einem sichtbaren Symbol geworden. Sie erinnert daran, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen kein Einzelfall, sondern trauriger Alltag ist, auch im Kreis Mettmann.

In Heiligenhaus wird bereits am 22. November auf dem Wochenmarkt an einem Gemeinschaftsstand vom Frauennetzwerk für Heiligenhaus und der Gleichstellungsbeauftragten über das Thema und Anlaufstellen für Betroffene informiert. Außerdem wird im Aktionszeitraum das Heiligenhauser Rathaus in “Orange” beleuchtet um ein weit sichtbares Signal zu setzen.

Laut dem Bundeskriminalamt (BKA) wurden im Jahr 2023 bundesweit 256.276 Menschen Opfer häuslicher Gewalt, rund 70 Prozent davon Frauen.
Für 2024 liegen bislang noch keine offiziellen Zahlen vor. Nach aktuellen Schätzungen von Fachverbänden, darunter der Frauenhauskoordinierung e. V., ist jedoch erneut von einem weiteren Anstieg auf über 265.000 Betroffene bundesweit auszugehen.

Im Kreis Mettmann wurden im Jahr 2024 genau 800 Fälle häuslicher Gewalt polizeilich registriert. Ein Vielfaches an Fällen aus dem sogenannten Dunkelfeld muss hinzugerechnet werden. Darüber hinaus betreute der SKFM Mettmann im selben Jahr insgesamt 1.500 von Gewalt betroffene Frauen sowie 850 Kinder.

Gewaltschutz beginnt vor Ort, in der Nachbarschaft, im Freundeskreis und im Arbeitsumfeld. Mit ihren Aktionen rund um den 25. November möchten die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Mettmann Mut machen, hinzuschauen, hinzuhören, Hilfe anzubieten und Haltung zu zeigen. Mitmenschlichkeit zeigt sich darin, Betroffenen beizustehen, denn Gewalt geht uns alle an.