Bei der Schulplanung sind die Ratsfraktionen unterschiedlicher Meinung. Symbolfoto: Mathias Kehren

Heiligenhaus. Die GfH-Fraktion (früher SPD) kritisiert die Ratsentscheidung zur Planung von Grundschulneubauten in Hetterscheidt und Isenbügel. Der Bedarf in den Stadtteilen und die Machbarkeit der Finanzierung werden in Frage gestellt.


Laut Ratsbeschluss – mehrheitlich getragen von CDU und Grünen – sollen Pläne geprüft werden, in Isenbügel eine neue Schule mit zwei Eingangsklassen zu bauen und in Hetterscheidt eine neue Schule mit drei Eingangsklassen. Siehe dazu: Schulneubauten in Hetterscheidt und Isenbügel geplant.

Die GfH wirft CDU und Grünen vor, „eine rein politisch motivierte Klientelentscheidung bei den Grundschulen durchgedrückt“ zu haben. In Isenbügel gebe es maximal eine Kinderzahl für eine Eingangsklasse, so die GfH. Und weiter: „Es macht keinen Sinn, Grundschulen an Standorten weit weg von den Bürgern und ohne Bedarf zu bauen.“ Nach dem Prinzip: „kurze Beine, kurze Wege“ sollten Grundschulen lieber gebaut werden, wo die Kinder wohnen oder neue Wohngebiete entstehen.

Das Gebäude der Schule in Hetterscheidt ist laut GfH noch in gutem Zustand. „Warum soll also eine gute Schule abgerissen werden?“, fragt Fraktionssprecher Ingmar Janssen. Unklar sei auch wie denn die angenommenen Kosten von 30 Millionen Euro finanziert werden sollen: Im städtischen Haushalt stünden noch keine Mittel bereit und es sei fraglich, ob die Maßnahme förderungswürdig sei, so Janssen.

Die GfH-Fraktion hat beantragt, eine umfassende Schulentwicklungsplanung für alle Grundschulen in Heiligenhaus, ggf. unter Einbeziehung externer Fachunternehmen, zu erarbeiten und vorzulegen.

„Diese Schulentwicklungsplanung soll zukunftsorientiert allen schulischen und gesellschaftlichen Anforderungen gerecht werden und eine Planung für alle Schulkinder im gesamten Stadtgebiet Heiligenhaus sein!“, erklärt Janssen.

Folgende Ziele sind der GfH wichtig: die Nähe der Schulen zu den Wohnorten der Grundschulkinder (kurze Beine/kurze Wege) und die gleichmäßige Verteilung in Hinsicht auf Integration und Inklusion auf alle Grundschulstandorte. In einem noch einzurichtenden Arbeitskreis Schule könnten Informationen und Prozesse gebündelt werden, auch Vertretungsgremien der Schulen sollten eingebunden werden.