Heiligenhaus. Die ZWAR-Gruppe Heiligenhaus hat kürzlich Pfarrer Franz Meurer in Köln-Vingst besucht – einen Geistlichen, der das Bild eines katholischen Priesters auf besondere Weise neu definiert.
Meurer leitet eine Gemeinde in einem Stadtteil, der häufig als sozialer Brennpunkt wahrgenommen wird. In Vingst leben 13.000 Menschen, von denen 15 Prozent arbeitslos und 26 Prozent überschuldet sind. Mehr als die Hälfte der Kinder ist von Armut betroffen.
Der Besuch der Heiligenhauser Gruppe begann mit einem Gottesdienst in der Kirche St. Theodor. Dieses Gotteshaus ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein zentraler sozialer Treffpunkt mit vielfältigen Angeboten. Im Anschluss führte Pfarrer Franz Meurer persönlich die Besucher durch das „Basement“ der Kirche. In den Gemeinderäumen unterhalb des Kirchenschiffs findet das ausgeprägte soziale Engagement der Gemeinde reichlich Platz.
Hier sind unter anderem Kleiderkammern für Erwachsene und Kinder untergebracht. Zudem wird die Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln, ähnlich dem Konzept der Tafeln, organisiert. Fahrräder werden repariert und an Bedürftige verschenkt, und Arbeitslose haben die Möglichkeit, hier den Flurfördermittelschein für Gabelstapler zu erwerben. Besonders praktisch: Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen können direkt ins Untergeschoss fahren, um Sachspenden anzuliefern oder abzuholen.
Ein weiteres Herzensprojekt Meurers ist die „Hövi-Land-Freizeit“ in den Sommerferien. In Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirchengemeinde ermöglicht diese Freizeit über 600 Kindern eine unbeschwerte Zeit auf dem Platz hinter dem Vingster Freibad.
Pfarrer Meurer, bekannt für seine unkonventionelle Art und sein Engagement, hat zudem mehrere Bücher im Herder-Verlag veröffentlicht, darunter Titel wie „Glaube, Gott und Currywurst“, „Brandmeister Gottes“, „Waffen, Brot und Gottes Glanz“ und „Klimawechsel“.
Nach dem eindrucksvollen Rundgang wurden die Mitglieder der ZWAR-Gruppe zum gemeinsamen Pizzaessen eingeladen. Pfarrer Franz Meurer persönlich übernahm die Verteilung der Pizzastücke. Alle Teilnehmer zeigten sich begeistert von der gelebten Nächstenliebe und der einzigartigen Art, wie Pfarrer Franz Meurer Kirche interpretiert. Es war ein durchweg lohnenswerter Besuch in Köln.