Heiligenhaus. In der jüngst entbrannten Diskussion um die Zukunft des Heljensbades hat sich nun auch die WAHL (Wahl Alternative Heiligenhauser Liste) in einer Stellungnahme zu Wort gemeldet.
An die Öffentlichkeit gebracht hatte die Diskussion über die geplanten Änderungen zuerst GfH-Fraktionsvorsitzender Ingmar Janssen, der den Fortbestand des Freibades fürchtet. Janssen hatte die CDU-Pläne für eine deutliche Verringerung der Wasserflächen und die Entwicklung hin zu einem Allwetterbad scharf kritisiert. Siehe: Heljensbad-Umbau: CDU plant Allwetterbad – GfH spricht von Zerstörung des Freibads.
Nun hat sich auch Stefan Okon, Fraktionsvorsitzender der WAHL, in die Debatte eingeschaltet. Wie die GfH übt die WAHL Kritik an den Plänen, die Wasserflächen im Freibad aus Kostengründen drastisch zu reduzieren.
Okon argumentiert mit den Besucherzahlen: Die Freibad-Besucherzahlen in nur 3,5 Monaten Öffnungszeit seien dreimal so hoch wie die des Hallenbades in der restlichen Zeit. Dementsprechend sei der Verlust pro Freibadbesucher wesentlich geringer als pro Hallenbadbesucher.
Weiterhin führt Okon an, dass der Neubau des Freibades bei Beibehaltung der Wasserfläche nur einen Bruchteil des Gesamtvolumens ausmachen würde.
Das Freibad sei eine der “Hauptattraktionen der Stadt” und locke jedes Jahr zehntausende Besucher an – vor allem auch Auswärtige, die damit den Bäderbetrieb in Heiligenhaus subventionierten.
WAHL: Einsparungen sind “nicht rational”
“Für die WAHL ist es rational nicht zu erklären, warum die Einsparungen so einseitig zu Lasten des Freibads ausfallen”, so Okon. Die Fraktion fordert stattdessen, den “einmaligen Charakter des Freibades” zu erhalten.
Die WAHL ruft die Bürger dazu auf, zahlreich zur öffentlichen Ratssitzung am 8. Oktober ab 17 Uhr zu erscheinen, um die Wichtigkeit des Themas zu unterstreichen. Die Bürgerfragestunde biete eine Möglichkeit, sich einzubringen.
Hier die Stellungnahme im Wortlaut:
“Stellungnahme der WAHL – Wahl Alternative Heiligenhauser Liste zur drastischen Verkleinerung des Freibades
Es ist erfreulich, dass wir für den Neubau des Frei- und Hallenbades hohe Fördergelder bekommen. Jetzt gilt es, für das Geld zuzüglich Eigenanteil das beste Ergebnis zu bekommen.
Die Planung sieht nun aber vor, die Wasserfläche im Freibad drastisch zu reduzieren. Dadurch ergeben sich für die WAHL verschiedene Aspekte, die Berücksichtigung finden müssen.
Zum einen sollten die Heiligenhauser Bürger bei einer so umfassenden Änderung mitgenommen werden, wie es bei anderen Projekten auch gemacht wird (zuletzt bezüglich der Änderungen am Abtskücher Stauteich). Eine Planungswerkstatt oder zumindest eine Bürgerinformation hält die WAHL für notwendig, um die Heiligenhauser Bevölkerung bei dem Thema mitzunehmen und zukünftige Politikverdrossenheit zu vermeiden.
Zum anderen gilt es, die Fakten zum Bäderbetrieb in den Fokus zu nehmen.
Die Besucherzahlen des Freibades sind in den 3,5 Monaten der Öffnung über die Jahre hinweg DREIMAL SO HOCH wie die des Hallenbades in den üblichen 8,5 Monaten.
Der Verlust pro Freibadbesucher ist somit wesentlich geringer als der pro Hallenbadbesucher. Man könnte auch sagen, dass die auswärtigen Besucher damit den Bäderbetrieb für die Heiligenhauser subventionieren.
Der WAHL sind die (auswärtigen) Besucher der Abtsküche und der Museumslandschaft genauso lieb wie die des Freibades. Das sieht die CDU laut eigener Presseerklärung scheinbar anders. Das Freibad ist eine der Hauptattraktionen der Stadt und über ihre Grenzen hinaus bekannt. Es lockt jedes Jahr zehntausende Besucher in unsere Stadt.
Zu guter Letzt muss man natürlich auch die Relation der Baukosten von Frei- und Hallenbad betrachten.
Auch hier ist festzuhalten, dass der Neubau des Freibades bei Beibehaltung der Wasserfläche nur einen Bruchteil des Gesamtvolumens ausmachen würde.
Das Freibad hat also in Relation zum Hallenbad in einem Viertel der Zeit das Dreifache an Besuchern und würde nun im Neubau bei weitem nicht die gleichen Kosten verursachen.
Vor dem Hintergrund ist es für die WAHL nicht rational zu erklären, warum die Einsparungen nun so einseitig zu Lasten des Freibades ausfallen und der einmalige Charakter des Heiligenhauser Freibades verschwinden soll.
Der öffentliche Teil der Ratssitzung am 8.10. ab 17 Uhr bietet zwar für die Bevölkerung wenig Möglichkeit zur Einflussnahme. Es gibt allerdings die Bürgerfragestunde, und ein zahlreiches Erscheinen würde die Wichtigkeit des Themas unterstreichen.”