Heiligenhaus. Jörg Schwenzfeier liest am Sonntag, 18. Februar, ab 17 Uhr im Museum Abtsküche. Der Autor wurde in Heiligenhaus geboren und schreibt gerne über seine Heimat. Auf viel Interesse stieß unter anderem sein Buch „Letzter Bus ab Gruiten Dorf“ in dem er alle Städte des Kreises Mettmann in unterhaltsamen Geschichten portraitiert.
Geschichtsvereinsvorsitzender Reinhard Schulze Neuhoff hat Jörg Schwenzfeier zur Lesung im Museum Abtsküche eingeladen. In einem Interview stellt er seinen Gast vor.
Herr Schwenzfeier, wie sind Sie zum Schreiben gekommen?
Das begann schon in meiner Kindheit. Immer, wenn ich starke Eindrücke zu verarbeiten hatte, verlangten diese nach Ausdruck. Anfangs war es beispielsweise der Besuch des Soldatenfriedhofs in Verdun mit meinen Eltern oder schlicht die aktive Teilnahme als Treiber an einer Treibjagd. Da war ich so vierzehn Jahre.
Später wurden die Eindrücke komplexer, und heute streut man beim Schreiben manchmal auch etwas Humor ein, um sich zu schützen.
Wie kamen Sie auf die Idee, mit einem Buch Ihrer Heimat ein literarisches Denkmal zu setzen?
Danke für das Denkmal, damit ehren Sie das Büchlein, wenngleich ich nicht so weit gehen würde, es so zu bezeichnen.
Der „Letzte Bus“ ist während der Pandemie entstanden. Zu der Zeit gab es in einer großen Tageszeitung Ausflugs- und Wandertipps für Menschen, die während der Lockdowns wenigsten noch etwas outdoor erleben wollten. Eine Serie portraitierte dabei die zehn Städte des Kreises Mettmann. Dort fand ich Anregungen und einiges an Stoff, aus dem Geschichten wurden.
Worum geht es in „Letzter Bus ab Gruiten Dorf“?
Es geht um den Charme einer jeden dieser Städte. Mal mit historischen oder anekdotischen Anknüpfungspunkten, mal mit geographisch- architektonischen Versatzstücken. Manches ist sicher auch etwas skurril.
Was dürfen die Zuschauer im Museum Abtsküche bei der Lesung erwarten?
Einen Menschen, der gerne zu und mit anderen Menschen spricht.
Welche Verbindung haben Sie nach Heiligenhaus? Kennen Sie das Museum Abtsküche bereits?
Aufgewachsen bin ich im Ortsteil Isenbügel. Zu meinem ehemaligen Nachbarn, der heute im Haus seiner Eltern lebt, habe ich immer noch Kontakt. Wir haben damals fast jede freie Stunde gemeinsam in den Wäldern der Umgebung verbracht, um Tiere zu beobachten.
Die weiterführende Schule besuchte ich in Kettwig. So sehe ich auch „die Isenbügeler“ – so wurden wir „Fahrschüler“ damals genannt – auch bei unseren Klassentreffen wieder, zuletzt erst im Oktober 23, sehr schön!
In seiner jetzigen Form kenne ich das Museum nicht, freue mich aber sehr, dahin eingeladen worden zu sein. Ich werde sicher deutlich vor meinem Lesetermin dort erscheinen, um mich umzuschauen und weiter inspirieren zu lassen.
Haben Sie einen Tipp an Menschen, die auch gerne ein Buch schreiben möchten?
Schreiben muss Spaß machen wie Fußballspielen oder Puzzlelegen. Hilfreich ist immer auch das Sich-Vernetzen mit „ähnlich tickenden“ Menschen. Wenn die dann nicht nur wacker loben, sondern auch „den Finger in die Wunde legen“, umso besser. Ansonsten: Entspannt bleiben. Schreiben ist oft leichter, als eine Verlegerin oder einen Verleger zu finden.
Arbeiten Sie an einem neuen Projekt?
Arbeiten würde ich es nicht nennen. Im Freundeskreis Düsseldorfer Buch ’75 e.V. sprechen wir aber gerade über das Thema artifizielle Intelligenz. Obwohl es ein sehr aktuelles Thema ist, kann man dabei leicht ins Dystopische abdriften. Vielleicht gibt es in Zukunft ja einmal ein Büchlein mit Geschichten dieser Art von mir.
Kartenverkauf
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