Heiligenhaus. Ab Januar wird die Gassparte der Stadtwerke Heiligenhaus rechnerisch klimaneutral. Der Versorger unterstützt dafür den Bau eines Wasserkraftwerks in Indien.
Die Gasversorgung der Stadtwerke Heiligenhaus wird ab Januar klimaneutral. „Ich freue mich sehr, dass auch die Stadtwerke Heiligenhaus aktiv die Klimawende unterstützen werden“, erklärt Michael Beck in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke.
Um diese Klimaneutralität zu erreichen, unterstützen die Werke das Klimaschutzprojekt „Wasserkraft erzeugt saubere Energie“. Dies geschieht durch den Kauf von sogenannten Zertifikaten. So gleicht ein Unternehmen seine nicht vermeidbaren Emissionen aus und wird rechnerisch klimaneutral. Die Stadtwerke Heiligenhaus haben entsprechend dem Erdgasverbrauch ihrer Kunden die Zertifikate erworben und kompensieren damit Treibhausgasemissionen in Höhe von exakt 24.192 Tonnen CO2-Äquivalente.
„Das Projekt ist durch den TÜV Nord und VCS, Verified Carbon Standard, zertifiziert“, betont Michael Scheidtmann, Geschäftsführer der Heiligenhauser Stadtwerke. „So ist sichergestellt, dass die Emissionsminderungen messbar, permanent von Dritten geprüft und transparent berechnet sind.“ Diese Klimaneutralstellung gilt für alle Kunden, die ihr Gas von den Stadtwerken beziehen und auch für das eigene Unternehmen. Somit wird auch das Heljensbad, mit einem Gasverbrauch von rund sieben Millionen Kilowattstunden der zweitgrößte Abnehmer, ab Januar klimaneutral versorgt.
„Klima ist sicher ein globales Thema, das wir nicht nur in Deutschland allein lösen können. Aber es ist wichtig, dass jeder einen Beitrag dazu leistet“, so Michael Scheidtmann. Mit dem Zertifikate-Ankauf unterstützen die Stadtwerke ein Projekt in Indien, das gerade in der Umsetzung ist. Dort wird ein kohlebefeuertes Stromkraftwerk, mit einem jährlichen CO2-Ausstoß von über 3,5 Millionen Tonnen im Jahr, durch ein Wasserkraftwerk ersetzt.
„Die Kosten für die Klimazertifikate werden als Gewinnminderung von den Stadtwerken getragen“, betont Scheidtmann. Davon zu trennen sei ganz klar die teils „katastrophale Preisentwicklung“ auf dem internationalen Gasmarkt. Die Einkaufspreise seien in den vergangenen Wochen extrem stark gestiegen, so Scheidtmann, darauf müssten bald auch die Stadtwerke reagieren. Gas-Kunden müssen sich also auf Preiserhöhungen einstellen.