Düsseldorf (dpa/lnw) – Im September beginnen im dritten Jahr in Folge 3.000 Frauen und Männer ihre Ausbildung bei der Polizei in NRW. Das teilte das Innenministerium in Düsseldorf mit. Damit erreicht das Land erneut das von der schwarz-grünen Koalition gesteckte Ziel an Neueinstellungen.
Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte: «Viele engagierte Frauen und Männer entscheiden sich bewusst für den Dienst am Staat und für den Schutz unserer Gesellschaft. Nachwuchsprobleme haben wir zumindest aktuell nicht. Das ist ein starkes Signal und ein großer Vertrauensbeweis in die Polizei Nordrhein-Westfalen.»
10.500 Bewerbungen gingen ein
Insgesamt haben sich für den kommenden Jahrgang laut Ministerium mehr als 10.500 Menschen beworben. Um dem steigenden Personalbedarf gerecht zu werden, habe die Polizei ihre Ausbildungskapazitäten in den vergangenen Jahren ausgebaut und die Personalwerbung um innovative Formate verstärkt, hieß es.
Das Land hatte extra eine Task Force eingerichtet, um mehr Bewerbungen zu bekommen und damit am Ende die Zahl von 3.000 Kommissaranwärtern zu erreichen. Unter anderem war die Mindest-Körpergröße bei Bewerbern gesenkt worden. Zudem wirbt man inzwischen verstärkt um ausscheidende Zeitsoldaten. Außerdem kann man inzwischen auch mit Realschulabschluss bei der Polizei einsteigen.
Der NRW-Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Patrick Schlüter, sagte der dpa: «Wir freuen uns auf die jungen Kolleginnen und Kollegen. Die Polizei braucht Verstärkung in allen Bereichen. Abbrecherquoten von 20 Prozent und mehr können wir uns in der Ausbildung aber nicht länger leisten.» Das Land müsse die Ausbildungsbedingungen an die erhöhten Einstellungszahlen anpassen: «Wir brauchen mehr Lehrpersonal, kleinere Übungsgruppen, mehr Ausrüstung.»
Inklusive der Auszubildenden arbeiten nach Angaben des Innenministeriums rund 60.000 Menschen bei der Polizei in NRW. Mehr als 41.000 davon sind sogenannte Polizeivollzugsbeamte, also in Uniform.