Düsseldorf (dpa/lnw) – Angehende Lehrkräfte in Nordrhein-Westfalen sollen künftig Bildungsreisen zu den mehr als 30 NS-Gedenkstätten und Erinnerungsorten im Bundesland unternehmen können. Dafür stellt das Land jährlich bis zu 500.000 Euro bereit, wie Schulministerin Dorothee Feller und Heimat- und Kommunalministerin Ina Scharrenbach (beide CDU) mitteilten. Organisiert werden die Bildungsfahrten für Lehramtsanwärter über die Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung des Schulministeriums.
Verantwortung für die Demokratie
Lehrerinnen und Lehrer tragen nach Worten von Schulministerin Dorothee Feller entscheidend dazu bei, Schülern die Werte der Demokratie und die Notwendigkeit zu vermitteln, ihren zunehmenden Bedrohungen entgegenzutreten. Die Auseinandersetzung besonders mit dem Nationalsozialismus und dem Holocaust sei eine fundamentale Aufgabe von Schulen und Gesellschaft. Wer die Stätten besucht habe, an denen die Erinnerung an die Nazi-Verbrechen wachgehalten werden, könne bei Schülern noch besser das Bewusstsein für die Verwundbarkeit der Demokratie schaffen.
Orte gegen das Vergessen
Auch in Nordrhein-Westfalen befanden sich Orte von Diskriminierung, Verfolgung, Terror und Tod, wie Scharrenbach erinnerte. Gegen das Vergessen der Verbrechen der NS-Diktatur helfe nur das Schaffen aktiver Erinnerungen. «Wir haben dem wachsenden Antisemitismus Einhalt zu gebieten», sagte die Ministerin. Lehrkräfte übernähmen dabei eine entscheidende Rolle.
Die NS-Gedenkstätten in NRW, die Opfer- oder Täterorte waren, sollen die Geschichte der nationalsozialistischen Herrschaft zwischen 1933 und 1945 erfahrbar machen.