
Bonn (dpa/lnw) – Ein Angriff auf einen Rettungssanitäter beschäftigt am Dienstag (9.15 Uhr) das Bonner Landgericht. Zwei Heranwachsenden im Alter von 19 und 18 Jahren wird deshalb gemeinschaftlicher versuchter Totschlag vorgeworfen. Die beiden Angeklagten sollen am 4. Juli in der Stadthalle von Troisdorf einen Rettungssanitäter mit einem Fußtritt ins Gesicht angegriffen haben.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, den Sanitäter brutal zusammengeschlagen und schließlich erneut mit einem Tritt gegen den Kopf ins Koma getreten und lebensgefährlich verletzt zu haben. Dabei hätten die Angeklagten den Tod des Sanitäters billigend in Kauf genommen, heißt es in der Anklage. Der 40-Jährige hatte zuvor versucht, einen handgreiflichen Streit zwischen Schülern und einer Aufsichtsperson zu schlichten, der am Rande einer Schulabschlussfeier in der Stadthalle eskaliert war.
Der hauptamtliche Sanitäter – Vater zweier Kinder und ehrenamtlicher Feuerwehrmann – erlitt durch den Angriff diverse Verletzungen am ganzen Körper, unter anderem ein Schädel-Hirn-Trauma ersten Grades und massiven Gedächtnisverlust.
Als die gerufenen Polizeikräfte an der Stadthalle eintrafen, wollte der jüngere Angeklagte flüchten, dabei stürzte er, konnte fixiert und festgenommen werden. Der Ältere stellte sich wenig später freiwillig der Polizei. Beide Heranwachsende befinden sich seitdem in Untersuchungshaft.
Für den Prozess sind sechs Verhandlungstage angesetzt, ein Urteil ist für Ende Januar geplant.
