Titz (dpa/lnw) – Am Rand des Tagebaus Hambach im Rheinischen Braunkohle-Revier haben Archäologen die Trümmer eines 1943 im Zweiten Weltkrieg abgestürzten britischen Militärflugzeugs geborgen. Die Überreste seien in vier Meter Tiefe in der Nähe der Abbruchkante ausgegraben worden, sagte die für den Tagebau Hambach zuständige Archäologin des LVR-Amts für Bodendenkmalpflege im Rheinland, Tünde Kaszab-Olschewski. Die Region im Westen von Köln ist eigentlich vor allem für Relikte aus der Römerzeit bekannt.
Das Grabungsteam habe vor allem kleine Trümmer der Maschine gefunden sowie sterbliche Überreste von Menschen, vermutlich von Besatzungsmitgliedern. Eine DNA-Analyse der Knochen müsse noch erfolgen, sagte die Archäologin. «Wir möchten, dass sie bestattet werden.» Die britischen Behörden seien informiert. Die Fundstelle am Tagebau sei bereits wieder eingeebnet.
Die siebenköpfige Besatzung der Short Stirling, eines der größten britischen Bomber im Zweiten Weltkrieg, war auf dem Rückflug von einem Einsatz in Remscheid in der Nähe von Kerpen-Manheim abgestürzt und ausgebrannt. Drei Soldaten konnten sich damals mit dem Fallschirm retten, die übrigen vier gelten als vermisst.
Die Arbeitsgemeinschaft Luftkriegsgeschichte Rhein/Mosel hatte Hinweise auf die Absturzstelle gegeben. Der Verein möchte dazu beitragen, Fliegerschicksale aus der Zeit von 1939 bis 1945 aufzuklären.