Paris (dpa) – Bei den French Open kommt es trotz des Viertelfinal-Aus von Alexander Zverev zu einem deutschen Finale. Im Endspiel des Junioren-Wettbewerbes stehen sich an diesem Samstag die beiden 17-Jährigen Max Schönhaus und Niels McDonald gegenüber. Schönhaus gewann in Paris in seinem Halbfinale gegen den Bulgaren Ivan Ivanov 6:3, 6:4. McDonald setzte sich gegen den Japaner Ryo Tabata mit 6:2, 6:2 durch.
Der letzte deutsche Tennisspieler, der ein Grand-Slam-Turnier bei den Junioren gewonnen hat, war Zverev 2014 bei den Australian Open. Zverev war auch der letzte deutsche Junior, der 2013 in Paris im Finale stand. Es ist das dritte deutsche Einzel-Finale der Geschichte. 1993 standen sich bei den Australian Open Heike Rusch und Andrea Glass bei den Juniorinnen gegenüber, 1995 trafen im Endspiel der US Open Nicolas Kiefer und Ulrich-Jasper Seetzen aufeinander.
Einen Erfolg gab es auch bei den Juniorinnen. Das Doppel Eva Bennemann und Sonja Zhenikhova schaffte den Einzug ins Finale und kämpft nun an diesem Samstag ebenfalls um den Titel.
Petzschner lobt den Nachwuchs
«Das zeigt, dass wir ein paar gute Jungs haben, die es nun gilt, weiter auf ihrem Weg zu begleiten», sagte Ex-Profi Philipp Petzschner, der als Bundestrainer Jugend beim Deutschen Tennis Bund tätig ist. In Justin Engel und Diego Dedura hatten zuletzt zwei weitere 17-Jährige für Schlagzeilen gesorgt. Beide sind schon bei den Profis auf der ATP-Tour unterwegs und feierten dort in München und Hamburg erste Siege.
«Das rein deutsche Finale bei den Junior French Open ist ein Meilenstein für den deutschen Tennissport und unterstreicht die sehr gute Entwicklung im Nachwuchsbereich», sagte die Vize-Präsidentin des Deutschen Tennis Bundes, Veronika Rücker.
«Es ist einfach unglaublich, hier im Finale zu stehen», sagte der in Cardiff geborene und in Schwerin aufgewachsene McDonald. Inzwischen trainiert der für Oldenburg in der Zweiten Bundesliga spielende McDonald in Schweden. «Jetzt freuen wir uns auf das deutsche Duell. Wir sind gut befreundet, das wird ein großer Spaß», sagte der aus Soest stammende Schönhaus.
Besondere Wette
Für Bundestrainer Petzschner hat die deutsche Erfolgsserie besondere Folgen. Vor dem Turnier hatte der zweimalige Grand-Slam-Sieger im Doppel gesagt, bei einer deutschen Finalteilnahme dürften die Spieler mit seinen Haaren machen, was sie wollen. «Ich bin gespannt, was sie sich ausdenken und werde ab morgen wohl verstärkt mit Kappe rumlaufen», sagte Petzschner.