Wildgänse aus dem Norden kommen in ihrem Winterquartier am Niederrhein an.
Wildgänse aus dem Norden kommen in ihrem Winterquartier am Niederrhein an. Foto: Oliver Berg/dpa

Kleve (dpa/lnw) – Hunderttausende arktische Wildgänsen zieht es jedes Jahr an den Niederrhein, der als größtes Rastgebiet der Vögel in Westeuropa gilt. Während deutsche Zugvögel in Südeuropa und Afrika überwintern, fliegen die Wildgänse aus Sibirien und Skandinavien in die Gegend zwischen Duisburg und dem niederländischen Nimwegen. Die ersten Vögel sind schon eingetroffen, berichtet die Nabu-Naturschutzstation Niederrhein. 


«Sie überwintern an den großen, flussnahen Grünlandbereichen des Niederrheins, vor allem in den niederrheinischen Vogelschutzgebieten Düffel, Kellener Altrhein und Flussmarschen», sagt Janna Nielen von der Nabu-Naturschutzstation Niederrhein. 

Für die Wildgänse ist es in ihren skandinavischen Brutgebieten im Winter zu kalt. Wegen des hohen Schnees kommen sie dann nicht mehr an ihre Nahrung. Das Wetter am Niederrhein ist dagegen milder und größtenteils schneefrei. «Da es hier große, offene und zusammenhängende Grünlandbereiche gibt, finden sie ein fast ideales Überwinterungsgebiet vor», sagt Nielen. 

Mitarbeiter der Nabu-Naturschutzstation Niederrhein konnten die ersten Blässgänse bereits Mitte Oktober beobachten, die sich zu den heimischen Graugänsen gesellt haben. «Bis Mitte Dezember folgen ihnen viele Tausend Artgenossen sowie größere Trupps von Tundrasaatgänsen, Graugänsen und Weißwangengänsen», weiß Nielen.

Der Nabu bietet Naturfreunden an, die Gänse näher kennenzulernen beziehungsweise mehr über sie zu erfahren. Busrundfahrten, geführte Touren zu Fuß oder mit dem Fahrrad sowie ein mobiler Gänsebeobachtungspunkt rund um Kleve und Kranenburg ermöglichen einen Blick auf die Gänse. Die arktischen Wintergäste bleiben bis Ende Februar bei uns und legen dann erneut etwa 6.000 Kilometer zurück, bis sie ihre Brutgebiete im Norden erreichen.