Rheda-Wiedenbrück (dpa/lnw) – Zu viel Regen und zu wenig Sonne während der Anbauphase, zu viel Niederschlag in der Erntezeit: Die Landwirte in Westfalen-Lippe ziehen eine ernüchternde Erntebilanz. So gibt es bei der Gerste ein Minus im Vorjahresvergleich von 14,9 Prozent, beim Roggen liegt der Rückgang bei 10 Prozent und bei Triticale, einer Kreuzung aus Roggen und Weizen als Futtermittel, ein Minus von 6,2 Prozent, wie der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) am Mittwoch in Rheda-Wiedenbrück mitteilte. Besonders deutlich fällt demnach der Rückgang mit 29,3 Prozent beim Winterweizen aus.
«Etliche Felder mit Wintergetreide und Raps, die im Herbst ausgesät worden waren, mussten umgebrochen und neu bestellt werden», sagte WLV-Präsident Huberbus Beringmeier zu den Folgen von starken Regenfällen. Nach Überschwemmungen waren die Felder schlicht nicht befahrbar. Ein Trost: Die Qualität der Ernte sei weitgehend zufriedenstellend, sagte der Präsident.
Landwirte mit Wald, Grünland, Mais und Zuckerrüben dagegen haben vom vielen Regen und dem damit verbundenen Pflanzenwachstum profitiert. Für die bis Anfang Oktober dauernde Mais- und Zuckerrübenernte erwartet der WLV deshalb eine gute bis durchschnittliche Ernte.
Viel Feuchtigkeit ist für die Kartoffelbauern schlecht. In der Folge gibt es einen erhöhten Pilz- und Schädlingsbefall. Die Landwirte rechnen deshalb bereits vor dem Abschluss der Kartoffelernte im Herbst bei hoher Nachfrage mit schlechteren Erträgen und damit einer Verknappung auf dem Markt.