Andolin Körner, 15 Jahre alt, erhält beim renommierten Wettbewerb „Jugend musiziert“ auf Bundesebene mit seinem Spiel auf der Bassgambe den 1. Preis. Foto: Harald Hempel / Ronald Blum
Andolin Körner, 15 Jahre alt, erhält beim renommierten Wettbewerb „Jugend musiziert“ auf Bundesebene mit seinem Spiel auf der Bassgambe den 1. Preis. Foto: Harald Hempel / Ronald Blum
Essen. Andolin Körner, 15 Jahre alt, erhält beim renommierten Wettbewerb „Jugend musiziert“ auf Bundesebene mit seinem Spiel auf der Bassgambe den 1. Preis. Mit seiner Interpretation spätbarocker Stücke bekam er 25 von 25 möglichen Punkten. Begleitet wurde er von der Cembalistin Kaung-Ae Lee.
Da der Wettbewerb nicht live stattfinden durfte, sandte Andolin einen Stick mit Videoaufnahmen von seinem Programm ein, welches bestimmte Kriterien erfüllen musste: So waren z.B. Schnitte nicht erlaubt. Jeder Satz durfte aber einzeln aufgenommen werden. Manch einer war bei diesem ungewöhnlichen Bewerbungsverfahren verleitet, seine Stücke über Wochen immer und immer wieder einzuspielen, um schließlich die beste Version auszuwählen. Andolin war allerdings ganz schnell fertig: Jeder Satz wurde nur zweimal aufgenommen und die bessere Version eingeschickt.
Sein 1. Preis beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ hatte gleich Konsequenzen. Vater Ronald Blum sandte die Erfolgsmitteilung an verschiedene Veranstalter und bekam am selben Tag eine Einladung zu den Darmstädter Residenzfestspielen. Dort spielt Andolin allerdings nicht solo, sondern im Verbund mit seiner Familie. Die „Kornblum-Familie“, ein Trio mit Andolin, Bruder Florin an der Pedalharfe und Ronald Blum an verschiedenen Instrumenten, ist bekannt für Neuinterpretationen Alter Musik und für die vom Vater komponierten Dunkelstücke, die in absoluter Finsternis präsentiert werden. Ihr brandneues Demo-Video findet sich auf ihrer Website kornblum-familie.de .
Im Juni findet die Fortsetzung des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ statt, dieses Mal unter dem Motto „jumu open“ für ungewöhnliche und nicht zu klassifizierende Darbietungen. Ronald Blum fragte an, ob eines ihrer Dunkelstücke dafür geeignet sei, aber eine Bestimmung besagt, dass bei jumu open nur Jugendliche gefragt seien und Erwachsene nicht einmal als Begleitung mitwirken dürften. Da schieden Dunkelstück 1 und Dunkelstück 2 gleich aus, bei denen der Vater maßgeblich mit dem Klavier beteiligt ist. Kurzerhand komponierte er das zwölfminütige Dunkelstück 3 für Bassgambe und Harfe, welches weitgehende Improvisations-Kenntnisse voraussetzt und mit dem sich seine Söhne nun beworben haben. Das Organisatoren-Team des Wettbewerbs war von der Präsentation der Uraufführung eines Dunkelstücks sehr angetan und plante extra eine Spielmöglichkeit in absoluter Dunkelheit ein, aber leider hat das Virus auch hier einen Strich durch die Rechnung gemacht: Der Wettbewerb im Juni muss wieder digital präsentiert werden. Die Brüder spielten das Dunkelstück vor laufender Kamera mit Augenbinden ein. Auf die Ergebnisse sind alle sehr gespannt.