
Essen (dpa) – Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hat die derzeitige Rentendebatte zum Thema seiner Weihnachtspredigt gemacht. An Heiligabend sagte der Ruhrbischof nach vorab verbreitetem Redetext im Essener Dom, in der Rentenpolitik sei ein gerechter und verlässlicher Sozialstaat unabdingbar. Nötig sei ein sozial- und generationengerechter Ausgleich, «um zielgenau deutlich zu machen, dass die jüngere Generation nicht überfordert werden darf, aber ebenso auch Altersarmut wirksam bekämpft werden muss».
Das Ringen um die beste Lösung sei letztlich ein Ringen um Gerechtigkeit und insofern durchaus auch ein christliches Thema. «Die oft erbittert geführten Auseinandersetzungen hinsichtlich des sogenannten Rentenpaketes müssen am Ende diese Systeme langfristig stabilisieren», forderte Overbeck.
Eine langjährige Erwerbsarbeit müsse sich im Alter bezahlt machen. «Schließlich wird, je nach Beruf und Belastung, unterschiedlich über eine Erhöhung des Renteneintrittsalters nachzudenken sein», sagte Overbeck. Seine Meinung dazu: «Ein moderater Anstieg des Renteneintrittsalters für nicht wenige Berufsgruppen sollte weiter ernsthaft bedacht werden. Die Fragen zur längeren Arbeitszeit müssen grundlegend gelöst werden, so strittig sie auch sind.» Letztlich dienten solche offen und unter Gerechtigkeitsaspekten geführten Diskussionen dem Frieden und somit auch der Abwehr von Extremismen.
