
Düsseldorf (dpa/lnw) – Die Forderung der Grünen im Landtag nach einem weitgehenden Böllerverbot sorgt für Widerspruch vom Koalitionspartner CDU. Der Innenexperte der Christdemokraten, Gregor Golland, sagte der dpa: «Ein pauschales Böllerverbot würde vor allem die treffen, die sich korrekt verhalten.»
Die Grünen-Fraktion hatte am Mittwoch einen Forderungskatalog veröffentlicht, in dem es unter anderem heißt: «Böller mit reiner Knallwirkung sollen schnellstmöglich aus dem Verkauf verschwinden, weil sie ein hohes Verletzungsrisiko haben und der gesellschaftliche Nutzen in keinerlei Verhältnis zu den Gefahren steht.»
Knallerbsen und Wunderkerzen sollen erlaubt bleiben
Daher setze sich die Grünen-Fraktion in NRW für ein bundesweites Verkaufsverbot für den Privatgebrauch ein. «Harmlose Feuerwerksartikel» sollten demnach erlaubt bleiben, so die Grünen. Sie nannten konkret Knallerbsen, Tischfeuerwerk und Wunderkerzen.
CDU-Mann Golland sprach sich gegen diese Vorschriften aus: «Das kennen wir aus anderen Debatten: Verbote schränken die Anständigen ein – die Täter lachen darüber und machen trotzdem weiter. Und wir sehen: Die Täter werden immer jünger, respektloser, hemmungsloser. Das dürfen wir nicht hinnehmen.»
Der Abgeordnete ergänzte: «Wir brauchen generell nicht mehr Verbote in Deutschland, sondern Vertrauen in die Anständigen. Entscheidend in der Debatte um Gewalt durch Böller ist eine klare Kante des Rechtsstaats. Wer mit Pyrotechnik angreift, muss sofort und spürbar die Folgen erleben. Schnelle Verfahren, harte Urteile, echte Abschreckung – dafür muss die Justiz sorgen. Dann wird Silvester wieder das, was es sein soll: ein fröhliches Fest. Und kein Ausnahmezustand auf unseren Straßen.»
