
Berlin (dpa) – Trainer Stefan Leitl hat nach der Roten Karte für Herthas Abwehrspieler Toni Leistner massive Kritik an Schiedsrichter Jarno Wienefeld geübt. «Ich weiß nicht, ob man dann auch das Regelwerk richtig kennt. Das finde ich eine unfassbare Frechheit diese Entscheidung, mit der wir jetzt leben müssen», schimpfte der 48-Jährige nach dem 1:1 gegen Arminia Bielefeld. Die Berliner hatten nach der Führung durch Paul Seguin in der letzten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich kassiert.
Zuvor hatte Abwehr-Routinier Toni Leistner in der 85. Minute die Rote Karte gesehen. Der 35-Jährige hatte Gegenspieler Isaiah Young mit einem Rempler zu Fall gebracht. Da Leistner der letzte Mann war, entschied der Unparteiische auf Notbremse. Eine harte Entscheidung, schließlich war Young gut 20 Meter vor dem Tor eher in Richtung Außenlinie unterwegs.
«Da müssen wir auch nicht drüber sprechen, dass jemand in dieses Spiel eingreift, was so auch nicht geht. Für mich ist es ein Foul, aber ein kleines Foul», sagte Leitl. Seiner Meinung nach sei es keine kontrollierte Situation gewesen, in der Young alleine aufs Tor zugelaufen war. «Sie sind 35 Meter vom Tor weg in Richtung Sechzehner», meckerte der Berliner Trainer weiter.
Reese: Bielefeld wollte nicht «Fairplay-Award» gewinnen
Auch Sportdirektor Benjamin Weber konnte den Platzverweis «null komma null» nachvollziehen. «Völlig unverständlich für uns», sagte Weber und sprach von einem «ganz normalen Zweikampf» und zwei geklauten Punkten. Kapitän Fabian Reese sprach von einem Gegner, «der heute nicht den Fairplay-Award gewinnen wollte» und kündigte eine sportliche Antwort im Rückspiel an: «Das ist am Ende der Saison bei denen. Da werden wir alles dafür geben, dass wir da was zu feiern haben.»
Kniat kontert: Ich brauche keine Ausreden
Angesprochen auf den Platzverweis konterte Bielefeld Trainer Mitch Kniat auf der anschließenden Pressekonferenz Leitls Aussagen. «Wir entscheiden nicht, ob es ein kleines Foul war oder ein großes Foul war. Ein Foul ist ein Foul. Dafür gibt es Regeln. Ich bin einer, der braucht keine Ausreden. Wir haben ein gutes Spiel gesehen, und ich bin weit weg davon, für irgendwas hier Ausreden zu suchen», betonte Kniat.
