Düsseldorf (dpa/lnw) – Die Versicherungswirtschaft hat die für die Autoversicherungen wichtigen Regionalklassen neu berechnet. Dabei rutscht in Nordrhein-Westfalen in der Haftpflichtversicherung fast jeder vierte Autofahrer in eine höhere Regionalklasse, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin mitteilte.
13 der insgesamt 53 Zulassungsbezirke Nordrhein-Westfalens wurden in der Kfz-Haftpflichtversicherung hochgestuft. Darunter sind Bielefeld, Bochum, Oberhausen, Hamm und Wesel. Dort könnte die Kfz-Versicherung für rund zwei Millionen Versicherte nun teurer werden.
Niedrigere Einstufungen gab es den vier Bezirken Gütersloh, Soest, Lippe und Steinfurt mit insgesamt rund 840.000 Autofahrerinnen und Autofahrern. «Die beste Schadenbilanz erreichte der Bezirk Höxter, in Gelsenkirchen war die Schadenbilanz am schlechtesten», erklärte eine Sprecherin.
Für die Mehrheit ändert sich nichts
In der Kaskoversicherung ändert sich in Nordrhein-Westfalen wenig. «Für über 90 Prozent der rund 8,3 Millionen Kaskoversicherten bleibt es bei den Regionalklassen des Vorjahres», so der GDV.
Für die jährliche Neuberechnung der Regionalklassen sind die aktuellen Schadenbilanzen der Zulassungsbezirke die Grundlage.
In der Kfz-Haftpflichtversicherung gibt es zwölf Regionalklassen. In NRW gilt diese Klasse nur in Gelsenkirchen. In Klasse 11 sind Essen, Wuppertal, Hagen und Remscheid eingestuft. Am anderen Ende liegen mit Regionalklasse vier die Bezirke Borken, Coesfeld, Höxter, Paderborn, Soest, Steinfurt, Warendorf und Münster. Kein Bezirk in NRW erreicht eine bessere Regionalklasse.
Offenbach und Berlin am Ende der Schadenbilanz
Bundesweit hat Offenbach die schlechteste Schadenbilanz, dicht gefolgt von Berlin. «In beiden Städten liegen die Schäden fast 40 Prozent über dem Schnitt», erklärte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.
Regionalklassen sollen das Risiko eines Schadens in einer bestimmten Region abbilden und Bezirke mit ähnlichen Schadenbilanzen bündeln. Maßgeblich ist der Wohnort des Halters, nicht der Ort des Schadens. Für die Höhe der Versicherungsprämie spielen auch das Fahreralter, die Typklasse des Autos oder die jährliche Kilometerleistung eine Rolle.
Die Regionalstatistik des GDV ist für die Versicherer unverbindlich, wird jedoch von den meisten Unternehmen bei der Berechnung der Tarife herangezogen. Laut GDV kann die neue Regionalstatistik ab sofort für Neuverträge und für bestehende Verträge ab dem nächsten Versicherungsjahr angewendet werden.