Wenn die Polizei nach einer Vergewaltigung Tatverdächtige ermittelt, stößt sie immer häufiger auf Kinder und Jugendliche - ein erschreckender Trend in der Kriminalitätsstatistik Nordrhein-Westfalens. (Symbolbild)
Wenn die Polizei nach einer Vergewaltigung Tatverdächtige ermittelt, stößt sie immer häufiger auf Kinder und Jugendliche - ein erschreckender Trend in der Kriminalitätsstatistik Nordrhein-Westfalens. (Symbolbild) Foto: David Inderlied/dpa

Düsseldorf (dpa/lnw) – Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die Tatverdächtige einer Vergewaltigung sind, ist in den vergangenen Jahren in Nordrhein-Westfalen stark gestiegen. Laut polizeilicher Kriminalitätsstatistik waren im vergangenen Jahr 31 Kinder (unter 14 Jahren) und 355 Jugendliche (14 bis unter 18 Jahre) wegen Vergewaltigungen tatverdächtig. Wie aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine AfD-Anfrage hervorgeht, waren es im Jahr 2022 in NRW 20 Kinder und 300 Jugendliche, nach 18 Kindern und 241 Jugendlichen ein Jahr zuvor.


Hinzu kamen im vergangenen Jahr 289 Heranwachsende und 2019 Erwachsene, die einer solchen Gewalttat verdächtigt wurden. Insgesamt führt die Statistik für 2023 knapp 3200 Vergewaltigungen und 3.244 Opfer auf. Auch in den beiden Vorjahren waren die meisten Verdächtigen Erwachsene und Deutsche. 965 nichtdeutsche standen im vorigen Jahr 1.729 deutschen Verdächtigen gegenüber. 

Auf die – schon häufig gestellte – Frage der AfD nach den Vornamen der deutschen Tatverdächtigen listete das Innenministerium eine 18-seitige Aufzählung von Aaron über Franz-Josef bis Ziya auf. Eine außerordentliche Beteiligung von Tatverdächtigen mit ausländischen Wurzeln lässt sich aus dieser Statistik nicht ableiten: Die meisten Treffer gab es nicht etwa bei ausländischen Vornamen wie Abdullah, Bilal, Mohammed oder Raid, sondern bei gängigen deutschen Vornamen wie Kevin, Leon, Marcel und Marvin.