«Bandidos Germany» steht auf dem Rücken von Westen, die Mitglieder des seit 2021 verbotenen Motorradclubs tragen. (Archivfoto)
«Bandidos Germany» steht auf dem Rücken von Westen, die Mitglieder des seit 2021 verbotenen Motorradclubs tragen. (Archivfoto) Foto: Marius Becker/dpa

Düsseldorf (dpa/lnw) – Nach dem Verbot der Rockergruppe «Bandidos MC Federation West Central» (2021) sind aktuell rund 150 Mitglieder zu den Hells Angels übergelaufen. Darunter seien auch «ehemalige Führungspersonen» aus der deutschen und europäischen Ebene der Bandidos, heißt es in einem vertraulichen Bericht des Innenministeriums an den Landtag. Das Papier, über das zuvor die «Neue Westfälische» berichtet hatte, liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.


Das Landeskriminalamt (LKA) hatte bereits Ende Oktober bestätigt, dass es Wechsel von Bandidos-Rockern zu den Hells Angels gegeben habe. Man wisse auch von Neugründungen von örtlichen Abteilungen, sogenannten Chartern. Zahlen zu den Überläufern nannte das LKA damals nicht. In einer aktuellen Antwort auf eine Anfrage der AfD im Landtag hatte das Innenministerium als «Momentaufnahme» jüngst die Zahl von 190 Hells-Angels-Mitgliedern genannt. 2023 seien es 154 gewesen.

Im Licht der neuen Überläufer-Zahlen hätte sich die Zahl der Hells-Angels-Rocker tatsächlich aber zum Vorjahr verdoppelt, so die «Neue Westfälische». Das Innenministerium fürchtet dem vertraulichen Bericht zufolge neuen Ärger in der Szene: Es könnten «schwerwiegende interne Konflikte – sowie aufgrund der vorangegangenen jahrzehntelangen Rivalität – Konflikte mit den verbliebenen Mitgliedern des Bandidos MC resultieren.»