
Düsseldorf (dpa/lnw) – Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU) lehnt die Forderung nach einer flächendeckenden Stallpflicht für Geflügel in Nordrhein-Westfalen aktuell ab. «Der Grund liegt darin, dass man unserer Auffassung nach sehr sorgsam abwägen muss, ob man eine flächendeckende Aufstallung vorschreibt. Stichwort ist da das Tierwohl», sagte die Ministerin im WDR5.
Wenn Tiere, die gewohnt sind, nach draußen zu kommen, «die das Leben führen, wie wir Verbraucherinnen und Verbraucher es ganz besonders schätzen» in die Enge von Ställen kämen, führe das zu einem enormen Stress. Für kleine Betriebe sei es eine große wirtschaftliche Belastung, wenn sie das Geflügel nicht mehr ins Freiland lassen dürften.
Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft macht sich für ein bundesweites «Aufstallungsgebot» stark. «Das ist eine der wichtigsten Maßnahmen, die die Politik treffen kann», sagte Präsident Hans-Peter Goldnick im ZDF. Das Bundesagrarministerium in Berlin verweist dagegen auf die generelle Zuständigkeit der Länder für die Tierseuchenbekämpfung und auf unterschiedliche Situationen vor Ort. Dies müsse sorgsam abgewogen werden.
