Paderborn (dpa) – Paderborns Trainer Lukas Kwasniok kann Rückschlüsse von seiner Kleidungswahl auf sein Engagement im Job nicht verstehen. Als er sich entschlossen habe, am Spielfeldrand Privatklamotten zu tragen, hätten einige Menschen gemeint, «er ist nicht mehr mit vollem Herzen und seinem ganzen Elan hier vor Ort – was natürlich geistiger Dünnpfiff ist», sagte Kwasniok.
«Es ist nicht so, dass die Klamotten darüber entscheiden, ob du voller Tatendrang irgendwo bist, sondern dein Charakter», sagte der 43-Jährige, der den SCP nach dieser Saison verlässt.
Kwasniok über Eichner: «Er hat auf jeden Fall die bessere Figur»
Kwasniok, der mit seiner Mannschaft am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) beim Karlsruher SC spielt, war auf Aussagen seines Trainerkollegen Christian Eichner angesprochen worden. Eichner hatte sinngemäß gesagt, er müsse sich sehr gut anziehen, um mit Kwasniok mithalten zu können.
«Er hat auf jeden Fall die bessere Figur. Insofern ist seine Auswahl an Kleidung deutlich größer als meine. Ich muss immer schauen, dass ich ein bisschen was kaschiere», sagte Kwasniok mit einem Lächeln. «Ich gehe davon aus, dass wir beide ganz ordentlich aussehen werden am Spielfeldrand.»
Knapp 60 Karten für Kwasniok
Für Kwasniok ist die Partie im Wildpark eine ganz Spezielle. Er ist in Karlsruhe aufgewachsen. Kwasniok war lange Zeit Spieler und Trainer im Nachwuchsbereich des Clubs und auch mal Interimscoach bei den Profis.
«Es ist eine besondere Konstellation, weil es der letzte Spieltag ist. Das merkst du tatsächlich an der Ticketnachfrage», sagte Kwasniok. «Ich habe jetzt, glaube ich, knapp 60 Tickets erwerben dürfen», ergänzte er mit Blick auf Freunde und Verwandte.
Paderborn steckt als Tabellenvierter noch mittendrin im Aufstiegsrennen. Um noch aufsteigen zu können, sind die Ostwestfalen abhängig von den Ergebnissen der Konkurrenz. Gefeiert werden soll so oder so. «Du musst den Prozess lieben, nicht das Resultat», sagte Kwasniok. «Wir fahren mit dem Bus hin und mit dem Partybus zurück.»