Blick in den Sitzungssaal im Landtag, anlässlich des Feierstunde im Landtag des 50-jährigen Bestehens der NRW-Stiftung zur Förderung der Leprahilfe und des Landeskuratoriums Leprahilfe Foto: Roberto Pfeil/dpa

Düsseldorf (dpa/lnw) – Der jahrzehntelange Kampf gegen die eigentlich leicht heilbare Krankheit Lepra wird auch aus Nordrhein-Westfalen geführt. Zum 50-jährige Bestehen der Landesstiftung zur Förderung der Leprahilfe hat NRW-Gesundheits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Mittwoch das Engagement ehrenamtlicher Gruppen gewürdigt. Die Leprahilfe sei «nicht etwas von gestern», sagte Laumann bei einer Feierstunde im Landtag. Trotz Medikamenten gebe es immer noch rund 200.000 Neuerkrankungen pro Jahr.

Vieles, was die 1973 gegründete Stiftung bewirkt habe, sei den Ehrenamtlichen zu verdanken, sagte Laumann weiter. In landesweit rund 80 Ortsgruppen – vor allem im Münsterland, im Sauerland und in Ostwestfalen – haben Ehrenamtliche mit Basaren, Benefizkonzerten, dem Verkauf von selbst gemachten Marmeladen, Kaffee und Kuchen, Handarbeiten oder Blumen Laumann zufolge mehrere Millionen Euro für die Leprahilfe gesammelt.

Hinzu kommen mehr als zwei Millionen Euro aus den Mitteln der Stiftung Leprahilfe, die im Laufe von 50 Jahren erwirtschaftet wurden. Damit seien weltweit mehr als 60 Projekte gefördert worden. Partner des Landeskuratoriums und der Stiftung Leprahilfe ist die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V.

Landtagsvizepräsident Rainer Schmeltzer wies darauf hin, dass Lepra bei rechtzeitiger Diagnose gut heilbar sei – für im Schnitt rund 50 Euro an Behandlungskosten. Das ursprüngliche Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Lepra bis zum Jahr 2020 auszurotten, sei aber verfehlt worden. Lepra habe für die Millionen Betroffenen vor allem in armen Ländern auch heute noch oft furchtbare Folgen, die von Entstellungen und lebenslängliche Behinderungen bis zu seelischen Wunden infolge einer gesellschaftlichen Ausgrenzung reichten.

Die Krankheit ist seit 1983 heilbar, aber etwa zwei bis drei Millionen Menschen weltweit müssen mit teils schwersten Behinderungen leben – und mit Stigmatisierung. In Europa gilt Lepra als ausgerottet. Lepra wird von Bakterien verursacht und lässt sich mit Antibiotika gut behandeln.