Auch ohne Wirtz: Simon Rolfes will Bayer Leverkusen zu einem Titelteam entwickeln.
Auch ohne Wirtz: Simon Rolfes will Bayer Leverkusen zu einem Titelteam entwickeln. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Leverkusen (dpa) – Nach den Abgängen von Star-Spielern wie Florian Wirtz oder Jonathan Tah stellt sich Vizemeister Bayer Leverkusen auf eine Übergangsphase in seiner Entwicklung ein. «Die Mannschaft, die wir die vergangenen zwei Jahre hatten, können wir nicht nachkaufen. Wer das glaubt, liegt falsch. Dafür bräuchten wir das dreifache Budget», sagte Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes dem «Kölner Stadt-Anzeiger». 


Der Anspruch der Werkself bleibt es trotzdem, «ein Top4-Club» in Deutschland zu sein. «Wenn man eine Top-4-Mannschaft ist, ist man in der Lage, Titel zu holen. Der DFB-Pokal gehört ja auch dazu», erklärte Rolfes weiter. Primäres Ziel sei es aber, eine neue Generation aufzubauen, die wieder hungrig sei. «Der Trainer findet hier einen Kader mit hohem Niveau vor, aber wir bauen auch einen Kader, der noch Luft nach oben hat. Es ist ein Aufbruch zu Neuem.»

Leverkusen hatte 2024 die Meisterschaft und den DFB-Pokal gewonnen. 

Rolfes: Können uns Leistung nicht zusammenkaufen

Rolfes betonte, dass Leverkusen keine Mannschaft sei, die sich Leistung zusammenkaufen könne. «Wir müssen eine Siegermannschaft entwickeln», sagte der 43-Jährige und nannte Wirtz‘ Werdegang als positives Beispiel. «Wir haben auch nicht Kai Havertz durch den Kauf eines fertigen Spielers ersetzt. Wir haben Kai durch den jungen Wirtz, den 16-jährigen Florian über eine jahrelange Entwicklung ersetzen können.»

Nationalspieler Wirtz hatte sich nach der abgelaufenen Saison schließlich für einen Wechsel in die Premier League zum FC Liverpool entschieden. Auch Tah (FC Bayern), Jeremie Frimpong (Liverpool) und Trainer Xabi Alonso (Real Madrid) verließen Leverkusen. 

«Am Ende sind wir alle glücklich mit dem Transfer: Florian mit seiner Entscheidung, wir mit dem ganzen Paket», sagte Rolfes. Der Bundesligist soll für den Transfer rund 140 Millionen Euro erhalten haben. «Es ist auf jeden Fall ein sehr, sehr guter Schritt für Florian. Es ist das Richtige, ins Ausland zu gehen», befand Rolfes.