Kevelaer (dpa/lnw) – Die für viele Katholiken wichtige Marienwallfahrt in Kevelaer am Niederrhein hat begonnen. Eröffnet wurde sie wie üblich mit drei symbolischen Hammerschlägen an der Pforte der Wallfahrtskirche – in diesem Jahr ausgeführt vom Xantener Weihbischof Rolf Lohmann, wie das Bistum mitteilte.
Lohmann übernahm die Aufgabe für Reinhard Kardinal Marx aus München, der ursprünglich den Hammer schwingen sollte. Wegen des Todes von Papst Franziskus und des anstehenden Konklaves ist er nun aber in Rom gebunden.
Kevelaer als traditionsreicher Pilgerort
Die Wallfahrt findet seit rund 380 Jahren statt. Kevelaer gilt als zweitgrößter Pilgerort in Deutschland hinter Altötting in Bayern. Bis zu 800.000 Besucher kommen in guten Jahren bis zum Ende der Pilgersaison Anfang November an den Niederrhein.
Das Pilger-Treiben ist dabei recht vielfältig. Bekannt ist etwa die Motorradwallfahrt, bei der sich im Sommer rund 1.000 Motorradfahrer mitsamt Maschinen segnen lassen.
Religiöse Tiefe bleibt Privatsache
Viele Menschen seien derzeit «massiv auf der Suche nach Werten», hatte der Kevelaerer Pastoralreferent Bastian Rütten vorab berichtet. Die Marienwallfahrt biete keine Wunderheilung – aber das kurze Innehalten im Gebet, im Nachdenken oder beim Anzünden einer Kerze helfe offensichtlich vielen Menschen.
Wie religiös die Besucher sind, sei dabei ihre persönliche Angelegenheit, sagte Rütten. «Das geht uns nichts an.»