Der Flughafen Düsseldorf sei für Abschiebungen einer der wichtigsten bundesweit. (Archivbild)
Der Flughafen Düsseldorf sei für Abschiebungen einer der wichtigsten bundesweit. (Archivbild) Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Düsseldorf (dpa/lnw) – Über die Flughäfen in Nordrhein-Westfalen sind im vergangenen Jahr 22 Prozent mehr Menschen abgeschoben worden als im Vorjahr. Fast jede vierte Person war ein Kind. Nach Angaben der unabhängigen Abschiebungsbeobachtung wurden 3.007 Menschen rückgeführt, 2023 waren es 2.470. Der Anteil von Kindern lag demnach bei 22,5 Prozent (678 Fälle).


Die Beobachter führten den Anstieg unter anderem auf die Rückführungsoffensive der Bundesregierung zurück. Dazu gehörten neue Migrationsabkommen, eine geänderte Abschiebungspraxis – etwa in den Irak – sowie ein deutlicher Zuwachs bei sogenannten Dublin-Überstellungen. Der Flughafen Düsseldorf sei für Abschiebungen einer der wichtigsten bundesweit.

Kritik an pauschaler Anwendung von Zwang

Im Jahresbericht 2024 kritisierten die Beobachter die pauschale Anwendung von Zwangsmaßnahmen wie etwa eine Fesselung durch einige Ausländerbehörden und wiesen auf Probleme beim Umgang mit Kindern und anderen schutzbedürftigen Menschen hin.

Schutzverpflichtungen wie die UN-Kinderrechtskonvention müssten stärker berücksichtigt werden, hieß es. Die Abschiebungsbeobachtung wird in NRW seit 2001 von der Diakonie getragen. Sie soll dokumentieren, ob bei Rückführungen humanitäre Standards und Verhältnismäßigkeit eingehalten werden.