Nach der lebensgefährlichen Messerattacke in einem Stadtfest-Shuttle wird im Prozess am Mittwoch (30. April 2025) das Urteil erwartet. (Archivbild)
Nach der lebensgefährlichen Messerattacke in einem Stadtfest-Shuttle wird im Prozess am Mittwoch (30. April 2025) das Urteil erwartet. (Archivbild) Foto: Sascha Ditscher/dpa

Siegen (dpa/lnw) – Im Prozess um die Messerattacke auf mehrere Menschen in einem Bus bei Siegen fordert die Staatsanwaltschaft eine lebenslange Freiheitsstrafe für die Angeklagte. Vor dem Landgericht Siegen plädierte die Staatsanwältin auf versuchten Mord. Sie möchte zudem, dass das Gericht die besondere Schwere der Schuld feststellt. 


Die 32-jährige Angeklagte soll Ende August 2024 in einem Shuttlebus zum Siegener Stadtfest drei junge Männer mit einem Einhandmesser in den Hals gestochen und lebensgefährlich verletzt haben. Der Versuch, auch auf Kinder im Bus loszugehen, sei dank des beherzten Eingreifens zweier Frauen fehlgeschlagen.

Nur mit Glück keine Toten

In ihrem Schlussvortrag warf die Staatsanwältin der Deutschen vor, ihre brutale Tat – im Nachgang zum Messeranschlag in Solingen – als öffentlichkeitswirksame Aktion sorgfältig geplant zu haben. Sie habe so viel Schaden wie möglich anrichten wollen.

Ungeachtet einer schweren psychischen Erkrankung könne sie als uneingeschränkt schuldfähig betrachtet werden, zeigte sich die Staatsanwaltschaft überzeugt. Zwar habe sie ihre Tat gestanden, doch überhaupt keine Reue gezeigt. Die Folgen ihrer Attacken seien für die Opfer bis heute drastisch. Nur glückliche Umstände hätten verhindert, dass jemand zu Tode gekommen sei.

Das sagt die Verteidigung

Die Verteidigung hält eine geringere Strafe für angemessen und will die Freiheitsstrafe auf bis zwölf Jahre begrenzt sehen. Werde die Angeklagte während ihrer Haftzeit psychiatrisch behandelt, könne sie danach «ohne Gefahr für die Öffentlichkeit» entlassen werden.

Das Gericht will das Urteil am Mittwochmittag verkünden.